Ash* hat mich gefragt, "Was hälst du von BLM und ALM?"
(Bitte beachtet bei diesem Text, dass ich nur schreibe, was mir dazu einfällt und dass ich mich mit diesem Thema nicht tiefgründig auseinander gesetzt habe {shame on me}.)
Da du gefragt hast, wie ich beide Bewegungen finde und nicht nur die eine, denke ich, dass du meinst, "wie findest du es, dass auf BLM ALM geantwortet wird?"
Und ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, wie ich das finde. Ich würde gerne "rassistisch" schreiben, aber mittlerweile (oder was es schon immer so?) wird das Konzept immer wieder so verdreht, dass ich es für mich fast schon so wirkt, als wüsste keiner mehr, was Rassismus ist.
Wenn ICH Rassismus sage, dann meine ich die soziologische Definition davon und nicht dieser "ein-böser-mensch-ist-böse-zu-einem-anderen-netten-menschen-der-nicht-die-gleiche-hautfarbe-herkunft-oder-religion-hat-wie-er-selbst"-Rassismus.
Dass Menschen denken, es gäbe "Rassismus gegen Weiße" oder dass Menschen übelst empört sind, wenn man sie auf ihr rassistisches Verhalten aufmerksam macht, zeigt, wie sehr viele Menschen, die überwiegend weiß sind, einfach keine Ahnung haben.
Vik aka. iBlali (wer mich kennt, weiß, wie sehr mich dieser YouTuber im Allgemeinen aufregt) meinte auf Twitter, dass er nicht glaubt, dass PewDiePie rassistisch ist, nur weil er das "N-Wort" gesagt hat.
Abgesehen davon, dass ich mich frage, woher er sich das Recht nimmt, dies in irgendeiner Weise zu entscheiden, ist seine Begründung der Knaller:
Vik denkt, dass man nur rassistisch ist, wenn man Schwarze hasst. Mit so einer Bgeründung glaubt er wahrscheinlich an "reverse racism", weshalb die eigentliche Begründung lautet: Vik denkt, dass man nur rassistisch ist, wenn man Menschen mit einer anderen Hautfarbe als die eigene hasst). Und dann wundert er sich sogar, dass er selbst als Rassist bezeichnet wird.
SJWs haben es wieder gezielt auf mich abgesehen, weil ich finde, dass PewDiePie's Ausrutscher ihn nicht zum Rassisten macht. Classic.
— Vik / iBlali (@iBlali) 12 septembre 2017
+ Manche behaupten jetzt sogar, dass ICH rassistisch wäre, weil ich Pewds verteidige. Was zur Hölle ist los mit Menschen? :'D
— Vik / iBlali (@iBlali) 12 septembre 2017
Rassismus zu verteildigen, zu rechtfertigen ist rassistisch. DARUM GEHT ES BEIM RASSISMUS AUCH.
Deshalb sagt es eigentlich nicht mehr aus, wie ich etwas finde, wenn ich es als rassistisch bezeichne. Die meisten wissen einfach nicht, was Rassismus ist und wie schädlich dieses System ist.
Ich versuche es also anders zu erklären.
Wenn Menschen auf "Black Lives Matter" "All Lives Matter" antworten, ist es für mich wie wenn...
Wie gesagt habe ich mich nur oberflächlich damit befasst, ich habe nicht wrirklich mit anderen darüber diskutiert, sodass ich die "typische Gegen-Argumentation" nicht kenne.
Aber ich kann mir vorstellen, dass mit "wir sind alle Menschen, wir sind alle gleich, es gibt keinen Unterschied zwischen Schwarze und Weiße und alle anderen" argumentiert wird.
Dass es keinen Unterschied zwischen Schwarze und Weiße gibt, ist einfach falsch.
Klar, es gibt keinen Unterschied, was den MORALISCHEN WERT angeht.
Aber es gibt einen SOZIALEN Unterschied.
Deine Hautfarbe ist, sozial gesehen, nicht bedeutungslos, denn sie bestimmt mehrere Aspekte deines Lebens.
Was alles zu diesem sozialen Unterschied gehört, kann man in "Rassismus" zusammenfassen.
Heißt: Ignorierst du diesen Unterschied, ignorierst du Rassismus und Rassismus zu ignorieren ist Rassismus.
Ingoranz = (lässt) Rassismus (erhalten)
Heute gibt es Rassismus immer noch, weil Menschen nicht darüber informiert sind, weil davon überzeugt sind, nicht rassistisch zu sein. Deshalb sind die allerallermeisten unbewusst rassistisch. ("Ich bin nicht rassistisch, aber...")
Die Leute sind einfach nicht informiert, über das, was sie bei anderen anrichten, und wollen es auch nicht hören, denn sie wollen ihr eigenes Selbstbild nicht kaputt machen. Sie sind überzeugt davon, dass sie "gute" Menschen sind, niemanden Schlechtes antun, dass sie nicht rassistisch sind und deshalb wollen sie nicht zuhören, wenn ihnen jemand sagt, dass das, was sie gemacht oder gesagt haben, schädlich ist.
Wenn du dich nicht über Rassismus informiert hast, dann kannst du deine rassistischen Verhaltensweisen auch nicht erkennen. Ganz einfach.
Gegen Rassismus hilft an aller erster Stelle: das Informiertsein.
Jetzt fallt mir ein Gegenargument ein. Das war von einer YouTuberin, und zwar hat sie gesagt, dass sie die BLM-Proteste nicht verstehen kann und hat dann selbst auf einem schwarzen Hintergrund Zahlen geschrieben, die ich jetzt nicht mehr kenne, aber es ging darum, dass es in den USA weniger schwarze Menschen gibt als Nicht-Schwarze, aber dass Schwarze trotzdem häufiger Straftaten begehen.
Ich weiß, wie gesagt, nicht mehr die genannten Zahlen und ich kenne überhaupt gar keine Zahlen, aber ich werde jetzt annehmen, es sei so. Und das ist aus zwei Gründen kein gutes Gegenargument.
Es ist mir schon relativ früh aufgefallen, dass wenn Deutsche amoklaufen oder das Nachbarskind umbringen, dann darf man nichts Böses über sie sagen, denn sie sind ja nicht daran schuld gewesen, da sie psychisch krank waren. Aber wenn Ausländer-innen einen Apfel klauen, dann liegt es an ihrer Natur.
Ich glaube, diese Leute haben zu viele Superhelden-Filme mit persönlichkeitslosen Gegner-inne-n gesehen.
Anschließend Zitate, die eigentlich genau das gleiche sagen, was ich versucht habe zu erklären, aber vielleicht versteht man sie besser:
❝"All Lives Matter" impliziert, dass alle Leben gleichermaßen bedroht sind und das sind sie nicht.❞
- Bill Maher
❝"Black lives matter zu "all lives matter" zu ändern ist ein Beweis dafür, dass wir den strukturellen Rassismus in diesem nicht verstehen.❞ - Laura Flanders
❝Ich glaube, dass der Grund, dass die Organisatoren den Ausdruck "black lives matter" benutzt haben, nicht war, weil sie meinen, dass das Leben anderer nicht zählt, sondern dass sie darauf hinweisen, dass es in der afroamerikanischen Gemeinschaft ein spezifisches Problem gibt, das es in anderen Gemeinschaften nicht gibt.❞ - Barack Obama
❝Wenn in einer Wohnsiedlung ein Haus brennt, würde die Feuerwehr nicht alle Häuser mit Wasser löschen, weil alle Häuser zählen. Sie würde ihr Löschwasser auf das Haus richten, das brennt, denn das ist das Haus, das die Hilfe am meisten benötigt.❞ - Macklemore
By the way... ist es eigentlich nicht vielaussagend, wenn auf "blue lives matter" niemand "all lives matter" antwortet?
>>> POLIZEIRASSISMUS
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ARGH.