Ich bin nicht selbst von Misogynoir betroffen, deshalb ist das hier nur ein kleiner Einblick in das Thema. Es gäbe viel mehr zu sagen, aber vielleicht sollte man sich lieber anschauen, was Afrofeministinnen / black feminists selbst dazu sagen. Ich kenne nicht auf Deutsch ehrlich gesagt nicht so viele. Mir fällt nur Mandinka_x auf Twitter ein und ich weiß zwar, dass die meisten kein Französisch können, aber ich verlinke trotzdem einfach mal Naya Ali, Keyholes & Snapshots, Rokhaya Diallo und La Toile d'Alma, weil es einfach MEINE Hauptquellen über das Thema sind. Sicherlich werde ich es eines Tages nochmal neu schreiben, weil es einfach sehr unübersichtlich geworden ist.
Im Feminismus ist ein wichtiger Begriff die Intersektionalität. Er wurde sogar von schwarzen Frauen erfunden und bezeichnet die Tatsache, wenn eine Person mehrfach diskriminiert wird. Ich habe schon über Lesbophobie geschrieben, jetzt geht es um Misogynoir, also die "Mischung" aus Rassismus und Sexismus.
Fangen wir an mit dem Schönheitsideal unserer Kultur: dünn sein, eher blonde und glatte Haare haben, weiß sein, uvm. Diese westliche Frau ist eigentlich das Gegenteil der Frauen, um die es hier geht: Sie haben keine so helle Haut, oft eine breitere und plattere Nase, lockige Haare ("Afro"),... und um dieses Schönheitsideal zu erreichen, wollen viele schwarze Frauen ihre "natürlichen" Attribute verschwinden lassen. Sie versuchen einem Schönheitsideal zu entsprechen, das schon für weiße Frauen schwierig ist, aber für sie noch mehr, weil es biologisch nicht möglich ist.
Schwarze Frauen geben fast zehn Mal so viel Geld aus für ihr Aussehen (Haare glätten, Perrücken, Haut erhellen, etc.) aus als weiße Frauen, obwohl sie, wie der Gender Pay Gap zeigt, weniger verdienen als sie. Und diese Produkte, die die Haut erhellen, erhalten auch gesundheitsschädigende Elemente.
Die bekanntesten nicht-weißen Frauen sind bestimmt Rihanna und Beyoncé, aber auch sie haben eine helle Haut und glatte Haare, sodass sie nicht alle schwarzen Frauen repräsentieren können, da es etwas namens Colorism gibt und das Phänomen beschreibt, dass es auch innerhalb der schwarzen Menschen eine Hierarchie gibt, also dass dunkelschwarze Menschen es in der Theorie am schlechtesten haben.
Schwarze Frauen haben auch ein negatives Bild, womit sie zu kämpfen haben. Das Stereotyp der schwarzen Frau, ist dass sie ununterbrochen aggressiv, wütend und vielleicht auch noch gewalttätig ist, wobei man ihnen, wobei man ihnen da nicht, wie bei weißen Frauen sagt, dass sie süß sind. "Angry black women", die mir spontan einfallen, wären Indra aus The 100 und Dr. Bailey aus Grey's Anatomy ein.
Am besten schaut ihr euch mal Filme und Serien an, wo schwarze Frauen vorkommen, dann seht ihr, wie sie repräsentiert werden.
Das heißt aber, es kann nicht jeder Film sein, da nicht in jedem Film schwarze Frauen vorkommen - in der Hauptrolle erst recht nicht.
Das Problem ist hier, dass wenn man schwarze Menschen in einem Film einbringen will, dann wird eher an einem Mann gedacht. Das ist der Grund, warum es den Afrofeminismus / black feminism gibt. Wenn man an Sexismus denkt, denkt man an eine Frau, aber eher eine weiße Frau - und wenn man an Rassismus denkt, denkt man an einer schwarzen Person, aber eher an einer männlichen. Somit werden schwarze Frauen bei den zwei Diskriminierungen, die sie betreffen, vergessen.
Feminist-inn-en, die die Probleme der schwarzen Frauen ignorieren, werden "white feminists" genannt. Nicht alle Feminist-inn-en, die eine weiße Hautfarben haben, sind welche, aber die allermeisten white feminists sind - logischerweise - weiß.
Zum Beispiel ist es ja so, dass Frauen weniger Chancen haben, Chefs im beruflichen Bereich zu werden. Schwarze Frauen haben aber noch geringere Chancen als weiße. Nicht (unbedingt), weil alle Leute dort keine schwarzen Menschen mögen, sondern weil sie sich unbewusst nicht vorstellen können, eine Stelle einer schwarzen Person zu geben, wenn sie diese genau so gut einer weißen Person geben könnten.
Das ist genau so wie bei Filme, etc. Die Leute, die sich das Casting aussuchen, stellen sich in ihren Köpfen vor, dass ihre Hauptcharakter weiß sind, weil sie selbst weiß sind und die meisten weiß sind. Sie sind nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie auch eine andere Hautfarbe haben könnten.
Wenn dann eine schwarze Person kommt (wobei das meist schon irgendwo geschrieben steht, welche Hautfarbe die Charaktere haben sollen), dann hassen sie die Leute nicht unbedingt, aber sie entspricht einfach nicht der Vorstellung, die sie haben, weshalb es für sie einfach schwieriger ist, angenommen zu werden.
Auch versuchen es manche erst nicht, weil sie keine "Vorbilder" haben.
Was man nicht mit schwarzen Frauen machen sollte:
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