Definition von Sexismus

Sexismus

In der [...] Sozialpsychologie wird Sexismus häufig über vorurteilsbesetzte [...] Einstellung und diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Personen aufgrund ihres Geschlechts [...] definiert. Die amerikanischen Sozialpsychologen Peter Glick und Susan Fiske definieren Sexismus als Feindseligkeit gegenüber Frauen. Sexismus produziere die Aufrechthaltung gesellschaftlicher Rollen, wobei diese insbesondere Frauen in eine untergeordnete Position und in eine Stellung mit weniger Macht dränge als Männer.

 

In der soziologischen Forschung wird der strukturelle Aspekt des Sexismus betont [...]. Hier heißt es, Sexismus sei kulturell bedingt, institutionell verankert und individuell verinnerlicht. Es sei ein weitergetragenes Denken, Glauben, Meinen und ein Handeln als gesellschaftliche Praxis, welches Männer privilegiere und Frauen unterwerfe. Hierdurch werde das Tun von Frauen abgewertet und Frauen (und Männer) würde auf bestimmte Rollen festgeschrieben. Dieser Ansatz betont die Mechanismen eines diskriminierenden Gesellschaftssystems hier des Patriarchats, und untersucht die Verschränkungen von Sexismus mit anderen kritischen Ausprägung von Herrschaft bestimmter Gruppen, wie dem Rassismus, dem Klassismus oder der Altersdiskriminierung (englisch: ageism❞), Handicapism oder Speziesismus.

 

Im postfeministischen Diskurs wird als Sexismus betrachtet, von anderen zu erwarten oder zu verlangen, dass sie Geschlechternormen verkörpern. Verwandt mit diesem Ansatz sind die Diskussionen um die heterosexistische Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Menschen, die nicht ins gängige Geschlechterkonzept passen.

 

(Quelle, 11.08.2015, 13:50 Uhr)

 

Aus dem amerik. übernommener kritischer Begriff der emanzipatorischen Frauenbewegung, der die Formen der Benachteiligung und Unterdrückung der Frau aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit bezeichnet.

 

(Quelle: Brockhaus, 1984)

 

 

Vorstellung, nach der ein Geschlecht dem anderen von Natur aus überlegen sei, und die [daher für gerechtfertigt gehaltene] Diskriminierung, Unterdrückung, Zurücksetzung, Benachteiligung von Menschen, besonders der Frauen, aufgrund ihres Geschlechts.

 

(Quelle, 11.08.2017, 17:05)

 

 

Ein Muster der Diskriminierung eines bzw. einer Einzelnen (normalerweise einer Frau) oder einer Gruppe, welches auf vorurteilsbeladene Annahmen und Haltungen zurückzuführen ist. Beispiele sind, "Eine Frau gehört ins Haus", "Frauen - das schwache Geschlecht", "Frauen sind zu emotional für Leitungspositionen" oder "Frauen halten dem Weltbewerb nicht stand".

 

(Quelle: The Wordsworth Dictionary of Sex, 1987 [Übersetzung])

 

Sexismus, in Analogie zum Begriff Rassismus gebildete Bezeichnung für die wertende Annahme, dass sich Frauen von Männern aufgrund ihrer biologischen Unterschiede auch in ihrem Denken und Handeln unterscheiden und verschiedene geistige und seelische Eigenschaften besitzen Sexismus bildet die ideologische Grundlage für die Diskriminierung und Unterdrückung des weiblichen durch das männliche Geschlecht.

 

(Quelle: Meyers Taschenlexikon)


Misogynie

misogyn = frauenfeindlich

In feministischen Theorien wird vorgebracht, die Misogynie sei sowohl als Ursprung als auch als Konsequenz von fortbestehenden patriarchalen Strukturen in vielen Gesellschaften zu erkennen. Speziell im Feminismus wird zum Teil die Auffassung vertreten, die Diskriminierung von Frauen beruhe auf einer männlichen Misogynie. [...].

Rolf Pohl wendet dagegen ein, dass viele Männer Frauen als eine Bedrohung wahrnähmen, besonders solche Frauen, die eine alternative soziale Rolle von Weiblichkeit lebten. Bei einigen Männern äußere sich das in Gewalt und offener Diskriminierung gegen Frauen. Meist seien die Handlungsmuster jedoch subtilerer, unbewusster Natur.❞

 

(Quelle)

Misandrie

misandrisch = männerfeindlich

Der US-amerikanische Soziologe Allan Johnson argumentiert, dass Misandrie keinen Platz habe in einer überwiegend männerzentrierten Welt und dass die Behauptung einer Misandrie die herrschende patriarchale Fokussierung auf Männer weiter verstärke. Männer würden als Opfer von sexistischen Vorurteilen dargestellt, die nicht mit frauenfeindlichen Vorurteilen vergleichbar seien. Weiterhin ist Johnson der Auffassung, dass Klagen über Misandrie das Ziel haben, den Feminismus zu diskreditieren. In Anbetracht der Tatsache der Unterdrückung von Frauen und von männlichen Privilegien sowie deren Verstärkung durch Männer sei es kaum verwunderlich, dass jede Frau gelegentlich Feindseligkeit gegenüber Männern als einer dominanten und privilegierten Kategorie von Menschen empfinde.

Der australische Soziologe Michael Flood argumentiert ebenfalls dahingehend, dass Misandrie nicht mit Misogynie vergleichbar sei, da der Misandrie nicht die systematische, transhistorische, institutionalisierte und gesetzlich verankerte Feindseligkeit der Misogynie innewohne. Flood merkt an, dass das Wort dennoch vermehrt von bestimmten Männerrechtsgruppen verwendet werde.

Judith Levines […] befasst sich mit den Vorurteilen gegenüber Männern, die aus Interviews mit Frauen zusammengestellt wurden. Levine zufolge ist Misandrie ein „kollektives kulturelles Problem“ und keine individuelle Neurose. Sie beschreibt Männerhass als eine Folge der Unterdrückung von Frauen durch Männer.

[…] Eine Studie im Jahre 2001, die vom alltäglichen modernen Sexismus ausging, untersuchte sowohl Frauen als auch Männer als Betroffene von zwischenmenschlichem Sexismus. Es zeigte sich, dass Männer vor allem von Rollenzuschreibungen betroffen sind, jedoch gab (im Gegensatz zu den Frauen) kein in der Studie befragter Mann an, sich ernsthaft davon betroffen zu fühlen, auf einen (geschlechtsspezifischen) Objektstatus reduziert zu werden.❞

 

(Quelle)

Heteronormativität: Das ist, wenn es die Norm ist, hetero zu sein. Das merkt man beispielsweise daran, wenn jemand davon ausgeht, dass alle oder zumindest die Personen, die er/sie gerade anspricht, hetero sind. Einen Mann zu fragen, ob er eine Freundin hat, von dem man nicht weiß, ob er überhaupt an dem Geschlecht interessiert ist, ist heteronormativ. Stattdessen kann man die Frage stellen, ob er in einer Beziehung ist oder "Hast du eine Freundin? Oder vielleicht einen Freund?".

 

cis: Als Baby kann man nicht reden. Deshalb bekommt man ein Geschlecht von erwachsenen Personen zugewiesen. Wenn man älter wird, lernt zu reden und merkt, dass man keinen Problem mit seinem zugewiesenen Geschlecht hat, ist man "cis" (man kann auch "zis" schreiben).

 

trans: Wenn man nicht mit diesem Geschlecht einverstanden ist, ist man "trans". Es gibt binäre (Transmänner und Transfrauen) und nicht-binäre (z.B. "Agender") Transpersonen.

 

Cisnormativität: Das ist, wenn davon ausgegangen wird, dass alle Menschen cis sind, also dass alle mit ihrem zugewiesenen Geschlecht einverstanden ist.

Das wäre, wenn man beispielsweise denkt, dass nur Frauen schwanger werden oder dass alle mit "männlichen" Geschlechtsmerkmalen Männer sind oder dass alle mit "weiblichen" Geschlechtsmerkmalen Frauen sind (problematisch bei dieser Denkweise ist ebenfalls, dass Menschen mit sowohl "männlichen" als auch "weiblichen" Geschlechtsmerkmalen geboren werden).

Wenn man man weibliche / männliche Geschlechtsorgane/-merkmale meint, sollte man es auch so sagen und nicht Frau / Mann als Ersatz nehmen. "Girl Power" hat auch nicht die gleiche Bedeutung wie "Pussy Power".

 

Transphobie bezeichnet die strukturelle Diskriminierung von Menschen, die trans sind. Vorurteile,

  • Ekel,
  • Agressionen,
  • irrationale Angst
    und mehr können dazu gezählt werden. 

Es kann sich beispielsweise so ausdrücken, dass man

  • die Geschlechtsidentität einer Person infragestellt, 
  • ihre Geschlechtsidentität aberkennt, 
  • diese Menschen sprachlich oder in irgendeiner anderern Weise unsichtbar macht, 
  • oder Gewalt antut (siehe: "trans panic defense").

Gegen Transphobie reagieren manche mit Abwehr, was von Antifeminist-inn-en als "Cisphobie" bezeichnet wird; unter Feminist-inn-en wird dieses Wort ausschließlich ironisch verwendet, da Menschen, die cis sind, nicht von der Gesellschaft unterdrückt (= nicht institutionell diskriminiert) werden. 

 

Im Jahr 2008 veröffentlichte die Antidiskriminierungsstelle des Bundes die von ihr in Auftrag gegebene Fallstudie zur Wahrnehmung von Diskriminierung und Antidiskriminierungspolitik in unserer Gesellschaft. Die Zahlen dieser Studie sind die einzigen offiziellen Zahlen, die es zum Thema Transphobie in Deutschland gibt.

Die Studie kommt dabei zu dem Schluss: "Das Thema diskriminierung und die Gleichberechtigung bzw. die Förderung benacteiligter Gruppen in unserer Gesellschaft brennen der Mehrheit der Deutschen nicht wirklich auf den Nägeln. Die Aufmerksamkeit gegenüber dem Thema [ ... ist] eher gering." "Verbreitet ist eine Haltung des 'Jeder ist sich selbst der Nächste', [...] Lediglich 15 Prozent der Bevölkerung können als harter Kern der Gleichbehandlungsbefürworter gelten. Das sind diejenigen, die die Aussgae 'Antidiskriminierungspolitik halte ich für überflüssig' entschieden ablehnen (insgesamt 40 Prozent stimmen der Aussage zu)."

71% der Befragten bejahten, dass für transsexuelle Menschen nichts oder weniger getan werden solle. 5% waren der Ansicht, für transsexuelle Menschen solle viel mehr getan werden. 49% geben an, keine Diskriminierung transsexueller Menschen erkennen zu können. 15% der Bevölkerung sehen eine starke oder sehr starke Diskriminierung. 45% haben kein Verständnis für transsexuelle Menschen (40% der Frauen, 50% der Männer).

 

(Quelle)

 


Gegen Transphobie:

  • Pronomen respektieren (nicht absichtlich missgendern) und Menschen korrigieren, die es falsch machen.
  • Sich mit den verschiedenen Identitäten beschäftigen.
  • Grenzen der Transpersonen respektieren (z.B. Fragen über Operationen oder ihren Körper ["Was hast du zwischen den Beinen?"] sind in der Regel nicht in Ordnung).
  • Das binäre Geschlechtersystem hinterfragen.
  • Im Internet: Ihre Inhalte (Artikel, Tweets, Videos, etc.) verbreiten (verlinken, retweeten, rebloggen, usw.), damit sie mehr Visibilität bekommen.
  • ...

Transphobie gibt es leider auch unter

  • Feminist-inn-en, die dann TERFs (trans-exclusionary radical feminists) genannt werden.
  • innerhalb der LGBT-Community, genau da wo sie sich eigentlich sicher fühlen sollten.
  • anderen Transpersonen (z.B. die YouTuberin "Blaire White" oder im deutschsprachigen Raum "Lynn" aus dem Kanal "Persiax").
    "Truscum" bezeichnet eine Person, die selbst trans ist, aber anderen ihr Transsein aberkennen, weil sie keine Geschlechtsdysphorie verspüren.

Für Deutschlang gibt es keine offiziellen Statistiken, aber bei einer amerikanischen Umfrage der National Center for Transgender Equality und National Gay and Lesbian Task Force 41% der Transsexuellen angegeben, schon mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Dies hängt selbstverständlich nicht mit dem Transsein an sich zusammen, sondern an unserer transfeindlichen Gesellschaft.

 

Hier kannst du dir den Abschiedsbrief von Leelah Alcorn durchlesen und hier die deutsche Übersetzung.

Paar weitere Links zum Thema Transphobie (die zwei ersten sind PDF-Dateien):

 

LGBT+: Abkürzung für die englischen Wörter "Lesbian", "Gay", "Bisexual" und "Transgender / Transsexual". Das "+" steht für alle weiteren romantischen und sexuellen Orientierungen, die es noch gibt, z.B. A- oder Pansexualität. Auch intersexuelle Menschen gehören dazu, also Menschen, die mit sowohl "weiblichen" als auch "männlichen" Geschlechtsmerkmalen geboren sind, zum Beispiel einen Penis und Eierstöcke - jedoch gibt es noch ganz viele andere Möglichkeiten. In Deutschland ist jede 100ste Geburt die einer intersexuellen Person.

 

Feminismus: Das übersetzen die meisten mit "Gleichberechtigung (zwischen den Geschlechtern)". Es gibt viele feministische Strömungen, zum Beispiel: Radikalfeminismus, Ökofeminismus, Afrofeminismus, Anarchofeminismus, marxistischer Feminismus, Differenzfeminismus, muslimischer / katholischer / jüdischer Feminismus, Queerfeminismus und noch viel, viel, viel mehr.

Folgende Themen können mit Feminismus in Verbindung gebracht werden:

 

Wieso heißt es Feminismus und nicht Gleichberechtigung?

 

Weil Gleichberechtigung ein zu großer Begriff ist. Mit ihm ist auch die Gleichberechtigung zwischen Nichtweiße und Weiße gemeint, zwischen Anhänger-innen verschiedener Religionen, zwischen Menschen mit Behinderung und körperliche gesunde Menschen, zwischen Arme und Reiche, etc. Außerdem gibt es mehrere Vorstellungen von dem, was Gleichberechtigung sein soll (vielleicht schreibe ich mal darüber), Feminismus steht jedoch nicht für jede Vorstellung von Gleichtberechtigung, die ein Mensch haben kann.

 

Wieso heißt es Feminismus und nicht Humanismus?

 

Weil dieser Begriff bereits existiert und er etwas anderes bedeutet; Humanismus ist sogar eine ziemlich frauenfeindliche Bewegung, da Frauen ausgeschlossen werden (speziesistisch sowieso, da es darum geht, zu sagen, wie toll der Mensch ist und wie überlegener er deswegen den anderen Lebewesen ist).

Außerdem wäre hier ebenfalls nicht klar, dass es sich um eine Bewegung gegen die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts handelt.

 

Aber wieso FEMINISMUS?!!?!!?

 

Viele antworten damit, dass es an der Geschichte der Bewegung liegt. Und naja, ich will jetzt nicht sagen, dass diese Begründung ganz falsch ist, aber so toll finde ich sie nicht.

 

Der eigentliche Grund ist, dass sich Sexismus in unserer Kultur gegen Frauen richtet und gegen das, was mit ihnen asoziiert wird, sprich Weiblichkeit.

Jedoch sind alle Geschlechter von den Folgen betroffen, weshalb Feminismus allen Menschen was bringt (jedoch wäre es jein Grund, sich nicht dafür zu interessieren, wäre Feminismus tatsächlich etwas für ausschließlich Frauen).

 

Wenn ein Mann sich "typisch weiblich" benimmt, "Frauenkleidung" trägt, passiv und zurückhaltend ist, viele Emotionen zeigt, wird er von der Mehrheit nicht ernstgenommen, sondern herabgestuft.

Wenn eine Frau sich "typisch männlich" verhält, bereitet sie den Menschen weniger Sorgen, es kann sogar als sehr gut empfunden werden ("du bist nicht wie die anderen Mädchen").

 

Die Faustregel, auf die unser gesellschaftliches System aufgebaut ist, wäre: 

 

"Weiblichkeit = schlecht, peinlich, negativ; Männlichkeit = gut, lobenswert, positiv." (siehe Kommentar von Num*)

 

Deshalb Feminismus.

 

zwei Kommentare:

Rev*, 6.7.2017
Also in meinem Umfeld wird es sehr negativ aufgenommen, wenn ein Mädchen irgendetwas macht/sagt/trägt, was mit "Männlichkeit" in Verbindung gebracht wird. Ich denke, dass viele der "Meinung" sind, dass Frauen dieses Verhalten nicht zu steht, weil Frauen ja lieb, schüchtern, etc. sein müssen, aber wenn sie laut und selbstbewusst sind, fühlen sich viele Kerle davon extrem angegriffen.
Meine Antwort: Da Männlichkeit das Standart ist und somit Frauen eher männlich sind als Männer weiblich – schon das Hosentragen ist eigentlich "typisch männlich" – ist das bissel komisch zu sagen, dass es sehr negativ aufgenommen wird. Aber ich weiß, was du meinst; Frauen können so männlich sein, wie sie wollen, solange heterosexuelle Cismänner das nicht zu krass finden, sprich männlicher werden als sie. Zu viel Selbstbewusstsein bei Frauen ist nicht gut, weil man sie dann nicht so gut kontrollieren kann und weil sie dann selbstständig sein können und sonst immer geglaubt wird, dass Frauen von Männer abhängig seien (z.B. nicht ohne einen Mann nachts rausgehen, Sprüche wie "das einzige, was eine Frau braucht, ist einen Mann, der sie liebt", etc.).
 
Alo*, 29.4.2017
Ich glaube das nicht, weil Sexismus sich ja auch gegen Männer richten kann, auch wenn es gegen Frauen sehr viel radikaler und weiter verbreitet ist. Ich denke hier wäre 'hauptsächlich' besser gewesen. Ansonsten stimme ich mit dir überein. [...] Ich meine, dass wenn ein Mann nichts mit einer Frau zu tun haben will, sie ihm aber nachstellt und mit ihm schlafen will, ihm sofort gesagt wird "er soll nicht so eine Memme sein" und "er sollte sich über das Angebot freuen"
Meine Antwort: "Memme" bedeutet ja "weiblich Brust". Das ist ja ein Beispiel dafür, dass Weiblichkeit abwertet ist, weil es ja etwas Negatives verwendet wird. Meinst du, es wird nicht akzeptiert, wenn ein Mann nichts mit einer Frau haben will? Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, jedoch sind es generell Männer, die sich darüber beschweren, "gefriendzoned" worden zu sein. Wenn du darüber hinauswolltest, dass von Männern gedacht wird, dass sie nur an Sex denken oder ein ähnliches Klischee, dann ist es auch hier an erster Stelle dazu gedacht, Frauen zu unterdrücken (damit sie, wenn sie nicht wollen, nachgeben), aber hier sieht man an deinem Beispiel, dass auch Männer unter der Unterdrückung der Frau leiden können.
 
Num*, 12.4.2017
 [...] Auch Frauen, welche sich besonders "männlich" verhalten, bzw. besonders viele Eigenschaften besitzen, welche gesellschaftlich besonders Männern zugesprochen werden, treffen sehr oft auf daraus resultierende Diskrimminierungen. Betroffenen Personen wird dann meistens unterstellt, sie würden sich nicht "ihrem Geschlecht entsprechend" verhalten. Oder um es anders auszudrücken: Wenn man der These "weiblich = schlecht, männlich = gut" folgt, dürfte die Bezeichnung "Mannsweib" (im Bezug auf eine Frau, welche sich nach der Gesellschaft besonders männlich verhält) theoretisch gesehen ein totales Kompliment sein. Damit stimmt das von dir aufgestellte gesellschaftliche Grundprinzip [...] nicht zu, da durch die Regel „weiblich = schlecht, männlich = gut“ eigentlich ein universelles Prinzip für jede Person ergeben müsste, das „Je männlicher, desto besser“ lautet. [...] Genau so, wie Frauen nachgesagt wird, sie seien übermäßig emotional und weinerlich, wird Männern zugesprochen, sie wären rechthaberisch und egoistisch (um hier nur ein Beispiel zu nennen, natürlich ist die Gesamtheit des Problems weitaus weitreichender). [Es ist] nicht so, dass einem Geschlecht alle guten Eigenschaften zugesprochen werden, während dem anderen nachgesagt wird, es sei von Grund auf schlecht. [...]

 Meine Antwort: Okay, ich finde das ist ein sehr guter Kommentar. 
Tatsächlich kommt es nicht immer gut an, wenn ein Mädchen männlich ist. Aber ich denke, es ist okay, solange es nicht zu viel ist. Bei Jungs ist es so, dass es schon reicht, dass sie etwas Rosafarbenes anhaben, damit sie Bemerkungen deswegen bekommen können, was undenkbar bei Mädchen wäre, wenn sie irgendwas Blaues tragen würden. Man sieht schon hier, dass die Grenzen bei den Geschlechtern nicht symetrisch ist. Ich denke, es ist für ein Mädchen okay und eventuell gut, männlich zu sein, solange es nicht ZU viel ist. Es ist aber auch nicht gut, wenn ein Mädchen ZU weiblich ist. Mädchen können nicht zu männlich sein, weil sie dann nicht mehr ihrer Rolle entsprechen, aber sie können es doch ein bisschen sein, weil Männlichkeit > Weiblichkeit und sie können nicht zu weiblich sein, weil Sexismus Weiblichkeit abwertet, oder es zumindest in den meisten Fällen tut, wenn man "Nebenwirkungen" wie "du bist ein Mädchen, dann bist du bestimmt voll gut in der Schule!" außer Acht lässt, aber sie können es doch ein bisschen sein, da sie so ihrer Rolle entsprechen. Bei Männern ist es so, dass sie deutlich weniger Freiheiten haben, weiblich zu sein. Vielleicht gibt es Ausnahmen, zum Beispiel ist es nicht peinlich, kochen zu können. Vielleicht liegt es unter anderem daran, dass Chefkochs männlich sind (da Chef = Mann); aber trotzdem wird immer noch von der Frau erwartet, dass sie das kann, während es nicht schlimm ist, wenn der Mann es doch nicht kann. Wenn ich mich nicht irre, ist es auch nicht peinlich für den Mann, besser kochen zu können als die Frau, im Gegenteil wird es dann verwendet, um die Frau abzuwerten und es ist auch ohne, dass es gesagt wird, der Frau peinlich - wenn die Frau etwas besser kann als der Mann, was typisch männlich ist, dann ist es, wenn ich mich nicht täusche, nicht nur für den Mann peinlich, sondern paradoxerweise auch peinlich (oder ähnlich) für die Frau. Soweit ich weiß, kann ein Mann generell so männlich sein wie er will. Wie du angesprochen hast, gibt es auch negative Eigenschaften bei Männern, das wird im Feminimsus dann "Hypermaskulinität" oder auf englisch "toxic masculinity", genannt, und sicherlich gibt es ja Menschen, die es aussprechen, dass sie es nicht gut finden, zum Beispiel die Eltern, wenn der Sohn "sich nicht benehmen kann", aber wenn man sich die ganze Gesellschaft anschaut, dann wird selten was darüber gesagt. Es wird sogar - meist von anderen Männern - gefeiert, während negative Eigenschaften bei Frauen bei niemanden gut ankommen, auch nicht bei anderen Frauen.

Dass gesagt wird, Männer seien aggressiv oder zu sein haben unterstützt aber eigentlich auch die Denkweise,  dass Frauen schwach und unterlegen seien, was auf das ungleiche Machtverhältnis zurückführt und darum geht es ja bei Sexismus - wahrscheinlich hätte ich sagen sollen, Männlichkeit = überlegen und Weiblichkeit = unterlegen, aber das wird eigentlich schon die ganze Zeit gesagt und die Leute verstehen es nicht.

 

Sogenannter "Sexismus gegen Männer" (Begriff, was nicht wortwörtlich zu verstehen ist), ist eine Folge von Sexismus ["gegen Frauen"].

 

Genau so wie "Heterophobie" eine Folge von Homophobie oder allgemein Heterosexismus ist oder Inländerfeindlichkeit eine Folge von Ausländerfeindlichkeit ist.

 

Werden Frauen befördert, sodass sie den gleichen Level erreichen wie Männer, haben sie die gleichen Rechte wie Männer (Frau = Mann), also haben Männer die gleichen Rechte wie Frauen (Mann = Frau). 

Daraus folgt logischerweise Gleichberechtigung.

 

Equalitarismus: Ein Wort für Feminismus, das besser bei den Leuten ankommt, die keine Ahnung über das Thema haben.

Jedoch ist - auch hier - nicht klar, dass es sich um eine Bewegung gegen der Diskriminierung der Geschlechter handelt.

 

Maskulinismus: Ein Witz.

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