Lesbophobie = die Diskriminierung von homosexuellen Frauen
(Mischung aus Sexismus und Homophobie)
Wieso einen Extrabegriff?
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Weil Lesben Erfahrungen mit Homophobie haben, die Schwule nicht kennen.
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Wenn man "Homosexualität" sagt, denken viele nur an Männer, Lesben werden vergessen / ignoriert, obwohl "Homosexuelle" (plural) ein neutraler Begriff ist.
Lesbophobie ist Homophobie, aber eine spezielle Art davon.
Es scheint so zu sein, dass manche heterosexuelle (Cis-)Männer sich nicht vorstellen können, dass Frauen ohne sie auskommen können, sei es im Alltag oder beim Geschlechtsverkehr - und vielleicht
gibt es auch Frauen, die die Denkweise dieser Männer übernommen haben.
Lesben werden häufiger vergewaltigt als Schwule wenn es darum geht, sie "wieder auf dem richtigen Weg zu bringen".
Häufig wird gesagt, dass Lesben besser in der Gesellschaft akzeptiert werden als Schwule. Jedoch ist die Begründung dafür aus zwei Gründen sexistisch.
- Die meist genannte Begründung dafür ist, dass sie besser (Cis-)Männern, die natürlich heterosexuell sind, gefallen; während Schwule eklig sind, weil dieselben Männer sich nicht vorstellen
könnten, etwas mit einem Mann zu haben, was ja logisch ist, sonst wären sie nicht hetero. Ja, es gibt auch Frauen, die Schwule eklig finden können, aber das ist nicht die häufigste
"Konstellation" und meistens wurden diese Frauen von Männern (der Vater, Freunde, Brüder, etc. geprägt so zu denken. Generell ist es eher so, dass es die Männer sind, die einen
Unterschied zwischen Schwule und Lesben machen, der Prozentsatz der Frauen, die das auch machen, ist geringer).
- Schwule werden ja diskriminiert, weil sie von der Gesellschaft auf die gleiche Stufe gestellt werden wie Frauen (siehe "Sexismus gegen Männer"). ‹ Schwul zu sein ist peinlich, weil Weiblichkeit peinlich ist. ›
Dann werden mit Lesbophobie ganz viele Klischees assoziiert.
Um paar Beispiele zu nennen:
Du bist lesbophob, wenn...
- du eine homosexuelle Frau fragst, wie sie im Alltag auskommt, zum Beispiel wegen ihrem Auto, wenn etwas repartiert werden muss, wenn sie etwas nehmen muss, was zu hoch für sie ist oder wenn
sie ein Marmeladenglas öffnen muss, etc.
- du männlich bist und es angemessen findest, ein lesbisches Paar zu fragen, ob ihr "etwas zu dritt" machen könnt (wie schaffen es Frauen bloß Schwule diesen Frage nicht zu stellen?)
- wenn du sie fragts, ob sie es schon mal "mit einem Mann ausprobiert" hat.
- wenn du einer lesbischen Frau herrklärst, dass "not all men" so sind und sie deswegen nicht "braucht", lesbisch zu sein, weil sie noh nicht "den Richtigen" gefunden hat.
- wenn du behauptest, dass ihre Kinder alle homosexuell werden, weil Homosexualität geerbt wird (und eventuell auch, dass es also Glück ist, dass sie mit ihrer Partnerin [die cis ist] keine
Kinder bekommen kann).
- wenn du meinst, dass ihr Sohn, den sie mit ihrer Partnerin großzieht, "kein richtiger Mann" werden kann, weil ihm ein Vater fehlt (wenn der Vater abhaut und die Mutter allein mit dem Kind
lässt, stört es aber niemanden).
- wenn du Sätze aussprichst, wie "Frauen schminken sich, um Männern zu gefallen", "Frauen müssen sich rasieren, sonst bekommen sie keinen Freund", "das einzige, was eine Frau braucht, ist ein
Mann, der sie liebt", "du bist zu schön, um lesbisch zu sein", etc. (letzteres ist sehr ähnlich mit "das ist Verschwendung")
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Gilt größenteils auch für nicht-lesbische Frauen, die mit Frauen zusammen sind (bisexuelle, asexuelle, etc. Frauen).