Straight Allies

Straight Ally = Ally steht für "alliance".

Straight Allies sind Menschen, die nicht queer sind (also Cishets; egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe, etc.), aber die sich für die Rechte der LGBT-Community einsetzten.

Man kann auch Feminist-in sagen, aber das ist spezifischer.


Leider ist es so, dass manche Menschen, die vorgeben, der LGBT-Community helfen zu wollen, es in Wirklichkeit nicht wirklich tun und sogar Schaden anrichten.

 

Es kann zum einen daran liegen, dass sie keine Ahnung haben, also dass sie sich nicht informiert haben (manche weigern sich sogar, sich zu informieren) oder auch daran, dass sie denken, dass ihre Meinung gleich viel Gewicht habe, wie die queerer Menschen.

 

Selbstverständlich ist die Meinung derer, die LGBT-Feindlichkeit selbst am eigenen Leibe erlebt haben, wichtiger als die derjenigen, die das nur aus Erzählungen kennen oder weil sie miterleben haben, wie das jemanden angetan wurde.

 

Ich nehme an, dass es manche auch tatsächlich als Mode sehen.

Vor kurzem gab es den Trend "#WirgegenHomophobie" und da wurden von mehreren YouTuber-inn-en sekundenkurze Videos gedreht, wo sie ihr Name sagten, den Satz "...und ich bin gegen Homophobie" - und sonst nichts.

 

Ich finde es schlecht. Genau so wie es Menschen gibt, die behaupten, nicht rassistisch zu sein, aber dann bei PEDIGA mitlaufen, so kann es auch Leute geben, die von sich selbst behaupten, nicht homophob zu sein, aber in Wahrheit doch gegen beispielsweise das Adoptionsrecht sind. Durch diese Videos erfahrt man einfach nichts.


  1. LGBT-Menschen zuhören; wenn es geht: sie an deiner Stelle sprechen lassen, wenn du auf das Thema aufmerksam machen willst.

    ⇾ Du machst zum Beispiel das Intro und dann sagst du "jetzt kommt X, denn er/sie kann es bestimmt besser erklären als ich". Oder du machst ein Interview. Das soll einfach "Straightsplaining" verhindern.

    "Ist es verletzend, wenn man [...]?"

    "Ähm, keine Ahnu... Ähm nein, ist es nicht, das ist in Ordnung."

    Man muss nicht queer sein, um zu wissen, dass Menschen aufgrund ihrer LGBT-Angehörigkeit zu verprügeln, beleidigen, etc. falsch ist.
    Aber diese Empathie hört bei einem bestimmten Punkt auf und was diese Menschen wirklich erleben, kannst du nur erfahren, wenn du selbst einer von ihnen bist. Deshalb ist das Zuhören unglaublich wichtig. Rede einfach nicht über Enbys oder Intersexuelle, wenn du noch nie mit ihnen Kontakt hattest. Du kannst dir meinetwegen auch Interviews anschauen, sowie YouTube-Kanäle und Blogs. Aber bitte niemals davon ausgehen, dass man über alles Bescheid weiß. 

    Erst wenn man diesen Menschen zugehört hat, versteht man, wieso es Gay Prides, Gay Clubs und Bars, sowie Safe Places, etc gibt. Nein, das ist keine "Heterophobie" - ein Begriff, das meist eh nur ironisch verwendet wird.

  2.  deinen Status erkennen

    Es ist einfach ein Fakt, dass die Menschen in unserer Gesellschaft nicht alle den selben sozialen Status haben. Um anderen zu helfen, ist es supermega wichtig, diese Position zu erkennen, sowie seine sogenannten Privilegien. Sonst geht einfach gar nichts.

    Privilegien machen niemanden zu einem schlechten Menschen, wie das Antifems gerne verdrehen. Es bedeutet nur, dass du es "dank" ihnen statistisch besser hast und das schon seit deiner Geburt.

    Zum Beispiel:

    Du wirst als heterosexueller Mensch nie in deinem Leben für deine sexuelle Orientierung rechtfertigen müssen, dein Recht auf Ehe und Familie wird niemals in Frage gestellt, du hast keine Angst, wegen deiner Heterosexualität verspottet zu werden oder wie du in den Medien repräsentiert wirst.

    Manche sagen, dass auch heterosexuelle Paare klischeehaft dargestellt werden, jedoch ist es das nicht aufgrund der Sexualität, sondern aufgrund der Geschlechter und der damit verbundenen Klischees. Und selbst wenn es aufgrund der Sexualität wäre, es wäre leichter zu merken, dass es alles Quatsch ist, weil man sie mit den heterosexuellen Paaren seines Umfelds vergleichen kann. So ist es bei Nicht-Heterosexuellen nicht für alle offensichlich, da sie vielleicht gar keine oder nur sehr wenige gleichgeschlechtliche Paare kennen.

    Als Cismensch muss man keine Angst haben, dass man misgendert wird oder dass jemand unser Name verleugnet. 
    Auf Toiletten wird man nie schief angeguckt, weil man cis ist. Niemand wird dich fragen, "was du zwischen den Beinen hast" oder mit dir den Kontakt abbrechen, weil du deine Geschlechtsidentität offenbart hast.
    Wenn du eine Person kennengelernt hast, mit der du zusammen sein möchtest, musst du dich nicht fürchten, was geschehen wird, wenn du sagst, dass du cis bist (es wir nicht mal von dir verlangt, dass du es erwähnst).

    Das war jetzt nur um paar Beispiele zu nennen, denn man kann die Liste ewig fortfahren!

  3. sich bei Fragen an der LGBT-Community wenden

    Wenn du etwas

 

nicht verstehst oder wissen willst, was du genau für die LGBT-Community tun kannst, dann frage sie. 

Das ist ähnlich wie der erste Punkt; manche Straight Allies behaupten "ich respektiere jedenegal ob schwulhomosexuelllesbischbisexuelltransexuelltransgender,..." - die haben einfach keine Ahnung von dem, was sie tolerieren. 
Andere behaupten Dinge, wie dass queere Menschen kein Eherecht bräuchten oder so, weil eigentlich sei die Ehe unnötig. Dann unterstützen sie diese Menschen nicht, sondern machen alles schlimmer und unterdrücken sie sogar selbst, indem sie ihre Meinung als die der ganzen Community darstellen.

Ja, es wird immer Queers geben, die das Ehe- oder Adoptionsrecht nicht brauchen, aber für andere ist das ein Problem. Nur wenn manche ein Problem nicht haben oder kennen, denken sie, dass niemand damit ein Problem hat.

"Heute habe ich drei gegessenwas labbern anderedass sie hungern?!"

#4 keine Ausnahmen machen.

→ Straight Allyzu sein, heißt per Definition radikal gegen LGBT-Feindlichkeit zu sein. 
Manchmal kann es tatsächlich echt anstrengend sein, mit queerfeindlichen Menschen zu reden, aber LGBT-Mitglieder können auch keine Pause machen (oder nur am Rande angemerkt: wie Mert Matan "it's a prank!" rufen, wenn sie geschlagen werden).
Deshalb sollte man sein Bestes geben, nicht mal ausnahmsweise Homophobes, Biphobes, Aphobes, Transphobes (etc.) zu ignorieren, nur weil man zu faul ist oder weil man Freunde nicht kritisieren will.

"Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen." - Albert Einstein

#5 Identität anderer respektieren.

→ Man muss nicht direkt alles verstehen. Das ist aber kein Grund, respektlos zu werden.

"Was? Demiboy? Noch nie gehörtgibt es nichtSpecial Snowflake. Hör aufwegen dir werden andere nicht ernst genommen,"

D

ann hört man eben zu, was diese Personen zu sagen haben. Dazu gehört auch niemanden vorzuschreiben, wie sie sich "richtig schwul" oder "richtig androgyn" verhalten sollen.

"Newenn du dich so verhäldtziehst du alle Transgender in den Dreck!"

#

#6 Fehler einsehen und sich dafür entschuldigen.

→ Durch Fehler kann man lernen. Aber erstmal sollte man zu ihnen stehen. 
Auf keinen Fall versuchen LGBT-Mitgliedern zu erklären, dein Gesagtes gar nicht homophob, transphob, etc. wäre, denn ich denke, wir sind uns da einig, dass die betroffenen das besser wissen. 
Das gilt auch für das queerfeindliche Leute in Schutz nehmen, weil du ja so tolerant bist, dass du Intoleranz eine Chance gibst.

#7 sich selbst eher nicht Straight Ally bezeichnen.

→ Es sind eher die LGBT-Community-Mitglieder, die dich so nennen. 
Ihnen fehlt es an Sichtbarkeit und sich als Ally in den Vordergrund zu rücken, orientiert die Aufmerksamkeit auf dich anstatt auf die Menschen, um es eigentlich geht. 
Anstatt "Straight Ally"-Sachen zu posten, tragen, etc., sollten es besser "Pro LGBT"-Sachen sein.

 

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