Antiveganismus - Teil III (ärtzliche Personen)

Ich denke, wir kennen es alle, dass ein Kind damit begründet, dass es Recht hat, dass das eine erwachsene Person gesagt hat (Lehrkraft, Eltern, etc.). Kinder glauben einfach an der Weisheit der Erwachsenen. Logische Begründungen braucht es nicht wirklich, denn was eine Autoritätsperson gesagt hat, das muss man glauben. Wer nicht, der ist dumm...

 

Natürlich stimmt das so nicht. Dieses Argument wird argumentum ad vereundiam genannt und wird so von Wikipedia definiert:

Ein argumentum ad verecundiam [...] ist ein Argument, das eine These durch die Berufung auf eine Autorität, wie zum Beispiel einen Experten oder einen Vorgesetzen, beweisen will. Da Autorität als solche keine Garantie für Wahrheit ist, handelt es sich nicht um eine logische zwingende Schlussfolgerung.

 

Kinder sind aber längst nicht die einzigen, die so nachdenken. Erwachsenen können sich beispielsweise gegenüber ärztlichen Personen in dieser "Kind"-Position befinden. Ihre Logik ist: Vernünftige Menschen glauben ihnen, denn alles, was sie sagen, ist wissenscahftlich.


Ich will hier überhaupt nicht sagen, dass man ärtzlichen Personen nicht trauen sollte. Aber trotzdem sollte man sich von dieser Idee trennen, sie seien fehlerfrei. Wenn man sich nicht mit Medizin auskennt, dann ist es nachvollziehbar, wenn man ihnen alles glaubt, weil sie diejenigen sind, die sich auskennen sollten. Es schadet aber nicht, sich selbst ein bisschen dafür zu interessieren und ihr Gesagtes zu hinterfragen, denn immerhin übergibt man ihnen unseren Körper und unsere Gesundheit in die Hände.

 

Das Ding bei diesem Thema ist, dass es antivegane und (pro)vegane Ärzte/Ärztinnen gibt und manchen nach einer Visite aufhören, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren, oder sie probieren es erst gar nicht aus, weil ihnen, warum auch immer, gesagt wurde, sie sollten es lassen.

Auf Wattpad hatte ich ein paar Diskussionen mit manchen von euch, die mich gefragt haben, was ich davon halte, dass ihr Arzt oder ihre Ärztin gesagt hätten, Veganismus sei nichts für sie. Dann habe ich gefragt, wie das denn begründet wurde, aber da konnte mir keiner eine Antwort geben.

 

Die Begründung ist aber sehr wichtig, um sich eine Meinung darüber bilden zu können, ohne geht das nicht...
Sonst konnten mir andere widergeben, was ihnen gesagt wurde und am öftesten wurde mir gesagt, es liegt daran, dass einem dann Kalzium fehlt, weil man keine Kuhmilch trinkt. 
Und da verstehe ich nicht, wieso man das so hinnimmt, ohne die Person im ärztlichen Dienst (statt mich ツ) zu fragen, wieso man Kalzium nicht durch Nüsse, Samen, Brokkoli, Orangen, Sojamilch, Tomaten, uvm. aufnehmen kann.
Denn davon gehen Veganer/innen ja aus, dass man das kann. Wenn der/die Arzt/Ärztin nicht damit einverstanden ist, muss er/sie erklären (können), warum, damit man das verstehen kann, statt das einfach so hinzunehmen. 
Oder man sagt einfach direkt, dass Kalzium ein Mineral ist, was heißt, dass sich das im Boden befindet und die Kuh selber erst Pflanzen essen muss, damit sie welches bekommt; dass der Mensch die einzige Spezies ist, die im erwachsenen Alter Milch trinkt; dass geschätzt 15% der Deutschen laktoseintolerant sind, sowie 75% der erwachsenen Weltbevölkerung (letzteres könnt ihr bei Wikipedia nachlesen).

Aber vielleicht liegt es an fehlender Information, weil man gerade erst Veganer/in geworden ist. 
Allerdings kann ich es auch nicht verstehen, wenn gesagt wird, Veganismus ist ein "hirnloser Trend" und dann Leute das einfach so als "Argument" anerkennen oder damit anfangen, ihr Vegan sein anzuzweifeln... 
Das ist einfach keine wissenschaftliche Begründung oder überhaupt eine Begründung. "Vegane Kinder sind klein und dumm" Abgesehen davon, dass ich die Ausdrucksweise fragwürdig finde, müsste der/die Arzt/Äztin die Behauptung belegen (können), spätestens wenn er/sie danach gefragt wird; wieso sollte man nicht fragen können/dürfen?

Objektiv betrachtet hat das Argument "mein Arzt ist gegen Veganismus" keinen Wert, erst recht nicht, wenn man es nicht ansatzweise selber erklären kann, warum, obwohl man auf eine Diskussion eingegangen ist. 
Wie oben schon erwähnt, gibt es antivegane und (pro-)vegane Ärzte / Ärztinnen, soll man dann sagen "mein Arzt ist dagegen", "meine Ärztin ist dafür"? Was das für eine tolle und hilfreiche Diskussion das wäre...

Und wenn man das für sich wissen will, ist es klar, dass uns "mein Arzt hat gesagt..." reicht, weil wenn ärztlichen Personen unsere These bestätigen, hinterfragt man ihr Gesagt viel weniger als wenn sie uns widersprechen. Wer wirklich daran interessiert ist, zu wissen, was wahr und falsch ist, sollte diesen Fehler vermeiden...

Es gibt auch immer Menschen, denen man mehr vertraut als anderen, wenn es darum geht, die Wahrheit zu sagen. 
Als Kind glaubt man viel mehr den Eltern und Lehrkräften als Mitschülern/innen. Die Richtigkeit einer Aussage hängt aber normalerweise nicht von der Person ab, die sie behauptet hat...

@UNE-iknter_na9t01e: "Ich bin Vegetarierin und ja... Meine Ärztin hat mich gefragt, wieso ich mir "sowas antue"... Ich habe ihr zum hundertsten Mal erklärt, dass mich Fleisch anekelt... Sie hat mich gefragt, wann ich wieder "normal" esse (ich habe "niemals" geantwortet)... und ob ich noch Schinken, Kalbfleisch oder Fisch esse (alles hintereinander)... Kann ich ihr vertrauen, wenn sie nicht mal weiß, was Fleisch ist? Und dann fing sie an, über tote vegane Babys zu reden..."

Manche neigen dazu zu verheimlichen, dass sie sich vegan ernähren, aber je mehr Ärzte/Ärztinnen auf VEG* stoßen, desto mehr werden sie sich ja mit dem Thema befassen müssen. Es ist auch wichtig, es zu sagen, damit man an die nötigen Informationen rankommt (z.B. Vitamin B12 bei einer Blutanalyse).

Auf Vebu.de/gesundheitseinrichtungen/aerzte findet ihre eine Liste vegan-freundlicher Ärztinnen.

Wenn euch gesagt wird, dass Veganismus ungesund ist, wäre mein Tipp, dass ihr erst mal nachfragt, wieso es so sein sollte oder dass ihr die Academy of Nutrition and Dietetics zitiert.

Wenn euch gesagt wird, dass Veganismus ungesund ist, wäre mein Tipp, dass ihr erst mal nachfragt, wieso es so sein sollte oder dass ihr die Academy of Nutrition and Dietetics zitiert

 

Und wenn ihr denkt, dass es sich lohnen könnte, könnt ihr einen Brief schreiben, wo erklärt wird, wie man alle notwendigen Nährstoffe (Vitamin B12, Proteine, Eisen, Jod, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D) als Veganer/in zu sich nehmen kann

Und wenn ihr denkt, dass es sich lohnen könnte, könnt ihr einen Brief schreiben, wo erklärt wird, wie man alle notwendigen Nährstoffe (Vitamin B12, Proteine, Eisen, Jod, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D) als Veganer/in zu sich nehmen kann.

Folgende Screenshots stammen aus der Seite zentrum-der-gesundheit.de:

de:

 

 

Dann gibt es einen Artikel, der mir mehrmals geschickt wurde, nicht nur auf Wattpad, sondern hauptsächlich privat und ich dachte ich könnte darauf eingehen (er ist von focus


Dann gibt es einen Artikel, der mir mehrmals geschickt wurde, nicht nur auf Wattpad, sondern hauptsächlich privat und ich dachte ich könnte darauf eingehen (er ist von focus.de).

« [


« [...] Ärzte [schlagen] Alarm, wenn es um vegane Ernährung von Kindern geht. »

Wie wir schon gesehen haben, sind sie nicht diejenigen, die man fragen sollte, wenn es um Ernährung geht.

« "Vegane Ernährung ist bewusste Gefährdung des Kindeswohls", [...] »

Nö, man ernährt seine Kinder nicht vegan, um sie zu gefährden.

« [...], meint Prof. Michael Melter, Direktor der Uniklinik Regensburg für Kinder- und Jugendmedizin im Gespräch mit der "Bild am Sonntag". »

Also der Direktor wird gefragt, was er über vegane Ernährung denkt. 
Ist die Quelle von focus.de ernsthaft die BILD-"Zeitung"? Wo kleine Details so umgedreht werden, dass es spannend klingt? Was darin steht, kann auch mal wahr sein, jedoch ist sie keine vernünftige Quelle. Aber da der Artikel verlinkt ist, werde ich nachher noch darauf eingehen.

« Ernähren Eltern ihre Kinder ausschließlich vegan, führe das zu Mangelerscheinungen bis hin zur Unterernährung. »

Es wird nicht gesagt, dass es dazu führen kann, sondern, dass es dazu führt. Hoffentlich wird das im Text noch begründet.

« Die schlimmste Folge von veganer Ernährung ist der Tod »

Richtig und die von Autofahren auch. Oder von nicht-veganer Ernährung.

Aber hier ist schon die Begründung:


Aber hier ist schon die Begründung:

« "Durch fehlende Nährstoffe wie zum Beispiel bestimmte Eiweiße und Fettsäuren, Eisen, Jod und Vitamin B12 kann es zu verzögertem Wachstum, Gehirnschäden und Blutarmut kommen." »

In der Einleitung steht, dass vegane Ernährung "für Erwachsene in den meisten Fällen unbedenklich ist". Hier sagen sie, dass es bei Kindern anders ist. Jetzt frage ich mich: Wieso können Kinder diese Nährstoffe nicht, genau so wie es Erwachsene tun, zu sich nehmen? Das steht nicht im Text, man kann nur vermuten, dass es mit dem Wachstum zusammenhängt, weil dieses Wort erwähnt wird und Erwachsene nicht mehr im Wachstum sind, aber da steht auch "durch fehlende Nährstoffe". Wie kann es sein, dass sie bei vegan ernährten Kindern fehlen, bei Erwachsenen aber nicht?

« Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht das ähnlich, sie stuft vegane Ernährung für Kinder als nicht geeignet ein. »

Wieso "ähnlich" - was ist anders? Laut dem Artikel nichts. Da die Seite auch verlinkt wurde, werde ich sie nachher auch noch lesen.

« Eltern katapultierten ihre Kinder zurück in die Steinzeit »

« Eltern katapultierten ihre Kinder zurück in die Steinzeit »

« "ihre eigene Weltanschauung befriedigen" »

Das klingt so, als wären Veganer/innen hypnotisierte Sektenmitglieder, die ihre Kinder opfern. Sonst ist es eigentlich normal, seine eigene Weltanschauung an seine Kinder weiterzugeben. Manche Eltern sagen ihren Kindern, dass Tiere von (einem) Gott erschaffen wurden, damit sie von Menschen gegessen werden können. Aber da Veganer/innen "nicht normal" sind, ist es hier natürlich etwas Alarmierendes.

« Wir sind noch nie so alt geworden wie heute. Das liegt unter anderem an unserer Ernährung - und zwar nicht an der veganen. »

Im Dokumentarfilm Forks Over Knives ist der erste Satz im Trailer – wenn ich richtig höre, "this could be the first generation of children in the United States that lives less than their parents". 
Und laut zentrum-der-gesundheit.de sinkt die Lebenserwartung nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Der Grund dafür seien Krankheiten, die mit der Ernährung im Zusammenhang stehen. Also an "unserer" Ernährung läge es nicht. 
Dazu weiß ich, dass Veganer/innen länger leben als Nicht-Veganer/innen. Manche argumentieren damit, dass es daran liegt, dass Veganer/innen eh schon Menschen sind, die gesund leben; aber trotzdem zeigt es, dass man als Veganer/in gesund leben kann?

 Manche argumentieren damit, dass es daran liegt, dass Veganer/innen eh schon Menschen sind, die gesund leben; aber trotzdem zeigt es, dass man als Veganer/in gesund leben kann?

« Warum Eltern sich und ihre Kinder zurück in die Steinzeit katapultieren, ist mir ein Rätsel. »

Wie Menschen heutzutage Fleischkonsum mit der Steinzeit rechtfertigen, ist mir ein Rätsel.

Wird normalerweise nicht von Anti-VEG* immer wieder betont, dass Steinzeit-Menschen "auch Fleisch gegessen haben"?

« Dr. Enniger »

Wieso steht weder da, was der ist, noch wie der heißt, damit ich googeln kann, wer der ist?

Also es wurde die Meinung eines Direktors einer Klinik und eines Doktors, dessen Beruf nicht steht, gefragt und dann heißt es in rot:

Also es wurde die Meinung eines Direktors einer Klinik und eines Doktors, dessen Beruf nicht steht, gefragt und dann heißt es in rot:

« "Essen bedeutet Gemeinschaft. Erwachsene sollten sich mal fragen, was es mit einem Kind macht, wenn es beim Geburtstag als Einziger den Kuchen nicht essen darf." »

First World Problem Level 100. Das Kind isst keinen Kuchen und wird depressiv, begeht Selbstmord. Achso, deshalb führt Veganismus zum Tod von Kindern.

 Achso, deshalb führt Veganismus zum Tod von Kindern

Das sind die Hauptfolgen des Fleischkonsums; und das wird durch "soziale Gemeinschaft" (des Menschens) gerechtfertigt? Auch hier wird versucht die Stichhaltigkeit des Veganismus (bei Kindern) zu widerlegen, indem es auf einen Tag oder paar Tage im...

Das sind die Hauptfolgen des Fleischkonsums; und das wird durch "soziale Gemeinschaft" (des Menschens) gerechtfertigt? Auch hier wird versucht die Stichhaltigkeit des Veganismus (bei Kindern) zu widerlegen, indem es auf einen Tag oder paar Tage im Jahr reduziert wird.

Außerdem glaube ich schon, dass vegane Kinder nichts gegen Veganismus haben, denn es gilt als "typisch Kinder" sich für Tiere zu interessieren, sie zu lieben und sich um sie kümmern wollen.

« [...] absurde Trends [...] »

] »

« Hier geht es um die Kin­der, die von ihren El­tern vegan er­nährt wur­den, weil diese glaub­ten, ihnen etwas be­son­ders Gutes zu tun – ohne Not, ohne me­di­zi­ni­schem Grund

« Hier geht es um die Kin­der, die von ihren El­tern vegan er­nährt wur­den, weil diese glaub­ten, ihnen etwas be­son­ders Gutes zu tun – ohne Not, ohne me­di­zi­ni­schem Grund. »

Eigentlich geht es erstmal um Kinder, die mangelernährt wurden, aber pschhhhht. 
"Ohne Not" – ist etwas nur nötig, wenn es einen "medizinischen Grund" hat?

« "Man­che ze­le­brie­ren ihre vega­ne Über­zeu­gung wie eine Re­li­gi­on, eben­so mis­sio­na­risch tre­ten sie auf", [...] »

Okay, hier wird Veganismus mit Religion vergliechen, damit es so wirkt, als sei es irrational und nichts auf Fakten Basierendes oder Sektenartiges, etwas, was nur "Anhänger" oder "Mitglieder" (Veganismus ist kein Klub) verstehen können.

« Als Bei­spiel führt er den Fall einer Mut­ter aus sei­ner Pra­xis an, die ihre drei Kin­der vegan er­nähr­te: "Als ich sie auf die Ge­fah­ren auf­merk­sam mach­te, sagte sie nur: Jesus hat auch kein Fleisch ge­ges­sen." »

Okay, es ist nicht besonders schlau, was sie gesagt hat (es sind sich auch nicht alle darüber einig, ob Jesus jetzt Fisch oder doch nicht gegessen hat), aber das hat eine Frau gesagt und sie repräsentiert nicht alle VEG* und es wird so dargestellt, als sei ein Satz, den man im Normalfall von VEG* hört. 
Wäre es ein Satz, den man öfter von VEG* hört, wäre es okay, das als Beispiel zu nehmen – aber dieser Dr. Josef Kahl hat es bestimmt nur einmal in seinem Leben gehört und pickt sich diese Aussage aus, da sie ein kleines bisschen seine Aussage, Veganismus sei wie eine Religion, bestätigt (eigentlich tut sie das nicht).

« Um die 850 000 der über 14-Jäh­ri­gen leben in Deutsch­land vegan. Die wirk­li­che Zahl könn­te deut­lich höher sein. »

Wenn man über 14 Jahre ist, ist man kein Kind mehr. ich dachte, es ging in dem Artikel um Kinder...

« Die Deut­sche Ge­sell­schaft für Er­näh­rung hält vega­ne Er­näh­rung im Kin­des­al­ter nicht für ge­eig­net. »

Wie gesagt gehe ich gleich darauf ein.

« Vegan – das be­deu­tet, man isst aus­schließ­lich pflanz­li­che Pro­duk­te: [...] »

Das ist eine falsche Aussage! Vegan bedeutet auf tierische Produkte zu verzichten. Ich erkläre gleich den Unterschied.

« Viel bleibt da auf dem Tel­ler nicht übrig. »

Da merkt man, dass die BILD über etwas schreibt, wovon sie keine Ahnung hat...

« Oft sind es junge Mit­tel­stands­kin­der, die sich Ge­dan­ken über Mas­sen­tier­hal­tung ma­chen und einen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung leis­ten wol­len [...] »

ENDLICH! Das erste Mal wird etwas mit Tieren erwähnt! 
Jemand, der keinen Plan hat, würde jetzt aber trotzdem denken, dass die Tiere ein nebensächlicher Grund ist.

« Es gibt immer mal wie­der einen Zu­sam­men­hang zwi­schen vega­ner Er­näh­rung und Ma­ger­sucht. »

Wie bitte?

Und was ist dieser Zusammenhang? Wird etwa versucht, Veganismus als Krankheit darzustellen, nachdem es mit einer Religion vergliechen wurde? Oder wird Magersucht mit Untergewicht verwechselt oder einfach nur mit dem Dünn sein?

Und was ist dieser Zusammenhang? Wird etwa versucht, Veganismus als Krankheit darzustellen, nachdem es mit einer Religion vergliechen wurde? Oder wird Magersucht mit Untergewicht verwechselt oder einfach nur mit dem Dünn sein?

Den einzigen Zusammenhang, den ich da sehen könnte, ist dass Magersüchtige sich als Veganer ausgeben, aber nicht dass Veganismus essgestört macht.

« "Sie wäh­len eine an­geb­lich be­son­ders ge­sun­de Er­näh­rung aus und brau­chen dann che­mi­sche Er­gän­zungs­mit­tel – das passt nicht zu­sam­men." »

Hier steht auf der einen Seite "gesund" und auf der anderen Seite "chemisch". Wieso passt das nicht zusammen? Es widerspricht sich nicht. Wahrscheinlich wird einfach "chemisch" mit "ungesund" verwechselt. 
Übrigens sind die größten Ergänzungsmittel-Konsumenten immer noch Allesesser.

« El­tern ex­pe­ri­men­tie­ren in einem Be­reich, in dem sie selbst kein Fach­wis­sen haben [...] »

Sind es nicht gerade diese Ärzte, die über ein Thema reden, "in dem sie selbst kein Fachwissen haben"?

« [..] und das zum Leid­we­sen der Schwächs­ten in un­se­rer Ge­sell­schaft. »

Für mich sind die Tiere auf der schwächsten Stufe der Gesellschaft, da sie legal getötet werden dürfen.

« Er wünscht sich eine Ein­bin­dung des Staa­tes. »

Es gibt mehr überwichtige Kinder in Deutschland als vegane Kinder, wovon der größte Anteil gesund lebt, aber genau bei denen wünscht man sich eine Einbindung des Staates.

« Genau wie die Schul­bil­dung für Kin­der könn­te es auch die Er­näh­rungs­bil­dung für El­tern geben [...] »

Und wie wäre es eigentlich mit einer Ernährungsbildung für ärztliches Personal?

« Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich


« Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. »

Diese Aussage ist richtig, jedoch ist "rein pflanzliche Ernährung" nicht die Definition von "Veganismus", sondern "Verzicht von tierischen Produkten". Genau da liegt der Fehler (siehe gleich warum).

« Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B12. »

Habe ich mir gedacht. Vitamin B12 ist nicht pflanzlich, aber auch nicht tier(l)ich. Indem Veganismus falsch definiert wird, wird so getan, als sei es nicht möglich.

« Zu den potenziell kritischen Nährstoffen bei veganer Ernährung gehören außerdem Protein bzw. unentbehrliche Aminosäuren und langkettige n-3 Fettsäuren sowie weitere Vitamine (Riboflavin, Vitamin D) und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen). »

Betonung auf POTENZIELL. So formuliert ist das richtig, aber nicht, wie focus.de (beziehungsweise dieser Professor Melter) das gemacht hat.

« Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen. »

An dem Satz der danach kommt, erkennt man, dass sie immer noch davon ausgehen, dass Veganismus eine reinpflanzliche Ernährung ist. Verständlich, dass sie das dann nicht empfehlen, jedoch gehört zu einer richtigen, gesunden veganen Ernährung Vitamin B12 und das widerspricht nicht dem Prinzip des Veganismus (der, nochmal zu Wiederholung, an allererster Stelle um Tiere geht und nicht um Gesundheit oder Religion).

« Wer sich dennoch vegan ernähren möchte, sollte dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, auf eine ausreichende Zufuhr vor allem der kritischen Nährstoffe achten und gegebenenfalls angereicherte Lebensmittel und Nährstoffpräparate verwenden. »

Wieso ignoriert focus.de diesen Satz? Es ist bis auf die Definition alles in Ordnung, was die DGE schreibt.

« Dazu sollte eine Beratung von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft erfolgen und die Versorgung mit kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich überprüft werden. »

Kann man machen.

Auch als Nicht-Veganer.

 

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