Zum Veganismus gehört auch dazu, keine Stierkämpfe, Rodeos, Zoos, Zirkusse oder irgendwelche Delfinarien zu besuchen.
Stierkämpfe: Viele sind bereits, ohne vegan zu sein, gegen diese Verantstaltungen, die in Spanien, Südfrankreich und paar andere Länder Tradition sind. Dort werden sie auf brutaler Weise getötet. Veganer-innen (und wie gesagt auch manche Nicht-Veganer-innen) finden nicht, dass das Foltern, die Verstümmelung und das Töten eines Tieres als Tradition gefeiert werden darf. "Tradition" war in der Vergangenheit auch mal eine Rechtfertigung für viele schreckliche Ereignisse und ist es heute immer noch für beispielsweise die Praktik der weiblichen Genitialverstümmlung, sowie vieles mehr.
Zum Glück haben spanische Regionen angefangen es zu verbieten (kanarische Inseln, Katalonien).
Update: Anscheinend gibt es in Katalonien doch wieder Stierkämpfe.
Jedes Jahr werden allein in Spanien über 40.000 Stiere barbarisch abgeschlachtet.
Viele ausländische Besucher sind, wenn sie diese Spektakel sehen, entsetzt, empört und traurig - sie wollen nie wieder einen sehen.
Trotzdem ist die Tourismusbranche der größte Befürworter für diese Kämpfe. Dabei ist "Stierkampf" keine passende Bezeichnung, da es keinen fairen Wettbewerb ist: Die Stiere sind irritiert,
psychisch angeschlagen und körperlich traktiert. Die wenigsten wissen, dass die Stiere sich nicht verteidigen können und keine Chance auf ein Überleben haben.
Sie werden absichtlich geschwächt, z.B. mit Medikamente betäubt oder entzündungshemmende Mittel (soll die Verletzungen vertuschen).
Häufig wird dem Tier Vaseline in die Augen gerieben, damit sich seine Fähigkeit, die Distanz abzuschätzen, negativ verändert.
Manchmal werden die Hörner des Stieres um einige Zentimeter abgesägt/abgeschliffen. Die Hörner eines Stieres sind genauso wichtig wie die Barthaare einer Katze: Sie dienen zur Orientierung. Eine
kleine Veränderung beeinträchtigt ihre Koordination.
Vor dem Spektakel wird das Tier lange im Dunkel gehalten, sodass die Sonne ihn blendet, wenn er rauskommt.
In einem typischen Stierkampf wird der Stier durch einen engen Gang in die Arena getrieben. In dem Gang wird dem Stier ein Widerhaken in den Nacken gerammt, an dem kleine Stoffbändchen in den
Farben der Stierzucht oder zusammen mit den Landesfarben kombiniert, befestigt sind. Der Widerhaken verursacht große Schmerzen, die den Stier in die Arena jagen. Dort wird er vom Picadore
(Männer, die auf Pferden reiten) traktiert. Das bedeutet, dass sie mit Lanzen die Bänder, Sehnen und Fasern der Nackenmuskulatur verletzten, sodass das Tier seinen Kopf nicht mehr erheben kann.
Hierbei verliert der Stier sehr viel Blut, was ihn noch mehr schwächt als eh schon.
Dann betreten die Banderillos die Arena zu Fuß. Sie umkreisen das Tier und stecken ihm "Banderillas" (80 cm lange, mit bunten Papier geschmückte Holzstöcke, an deren Ende sich 5 cm lange
Widerhaken befinden) in den Rücken. Die Haken der Banderillas zerschneiden mit jeder Bewegung des Stieres die Nackenmuskel.
Der Stier wird im Kreis durch die Arena gejagt, bis ihm schwindelig wird und er aufhört, die Menschen zu verfolgen.
Am Ende taucht der Torero/Matador ("matador", spanisch = Schlachter) auf und versucht den bereits sterbenden Tier weiterhin zu provozieren, bevor er ihn endgültig mit seinem Schwert
tötet.
Wenn es nicht reicht, wird der Stier weiterhin traktiert und verletzt, bis der Subalterno oder Puntillero (Gehilfe des Toreros) kommt und das völlig erschöpfte und gequälte Tier mit einem Stich
zwischen den ersten beiden Halswirbeln töten soll. Der Dolchstoß soll das Rückenmark des Tieres durchtrennen - aber manchmal wird das verfehlt, sodass der Stier dann bei Bewusstsein (aber
paralysiert von den Schmerzen) angekettet und an seinen Hörnern aus der Arena weggeschleppt wird.
Dann entscheiden die Zuschauer, ob sie mit dem Torero zufrieden sind. Wenn ja, dann werden die Ohren und der Schwanz abgeschnitten (Trophäe).
Einige Minuten später kommt der nächste Stier in der Arena, damit dieses "Spiel" wieder von Anfang an beginnen kann.
Der Torero darf entscheiden, ob er mitmachen möchte - das Tier nicht.
Stiere sind nicht die einzigen Opfer: Auch Pferde werden missbraucht. Ihre Augen werden verbunden und die Ohren mit Watte gestopft, damit sie den Lärm der Zuschauer und die Laute des Stieres nicht hören können. Sie werden von den Stieren aufgestießt, die sich eigentlich nur selber schützen und verteidigen wollten. So sterben jedes Jahr ungefähr 200 Pferde.
In den portugiesischen oder so genannten "blutlosen" Stierkämpfe werden die Stiere angegriffen und angestachelt.
Vor den Tieren stellen sich acht Männer, die sie dann an den Hörner angreifen, sich auf die Stiere werfen und sich festhalten, bis sie zu Boden geworfen werden. Trotzdem werden ihnen oft mit
Banderillas in den Rücken gestochen und ihre Hörner gekürzt. Das Töten findet außerhalb der Arena statt.
Rodeo
"Rodeo" kommt aus dem Spanischen "rodear", was umrunden heißt - auch wenn das Herkunftsland Nordamerika ist.
Ursprünglich handelte es sich um das schnelle Einreiten von Wildpferden und die Arbeit mit dem Lasso.
Heute werden statt Wildpferde Pferde eingesetzt, die für wenig Geld gekauft wurden.
Was im 19. Jh als Geschicklichkeitswettbewerb unter den Cowboys begann, ist heute zu einer Show geworden, die von Profitsucht und Ignoranz der Veranstalter im wahrsten Sinne des Wortes auf dem
Rücken der Tiere ausgetragen werden.
Beim Rodeo gibt es unterschiedliche Disziplinen:
- das Einfangen von Kälbern mit einem Lasso
- das Ringen mit Ochsen
- das Reiten auf Pferd oder Bulle ohne Sattel
- das Zureiten eines Wildpferdes mit Sattel
- das Einfangen von Ochsen mit Lasso
- das Melken wilder Kühe
Auch in Deutschland gibt es Rodeoveranstaltungen.
Die Tiere werden nicht in der Prärie gefangen und sind auch nicht wild. Es sind Tiere, die in Gefangenschaft gehalten werden und wegen der nicht sanften Behandlungen (psychische Provokation) der
Menschen aggressiv geworden sind.
Elektroschock-Stäbe, Stäbe mit scharfen Spitzen, ätzende Salben und andere Folterwerkzeug werden in den USA verwendet. In Deutschland sind sie offiziell verboten. Doch der Gurt, der Pferden und Bullen eng um die Flanken wird geschnürt und ihnen den Unterleib abpresst, nicht. Dieser Gurt drückt auf
lebenswichtige innere Organe und die Genitalien. Nur wegen dieser Schmerzen bockt das Tier, was für eine "gute Show" wünschenswert ist.
Auch hier riskieren die Rodeocowboys Verletzungen freiwillig, die Tiere nicht.
Die Kälber, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h im Laufen mit dem Lasso am Hals gefangen werden, bekommen diesen nach hinten gerissen, was zu Nacken- und Rückenverletzungen, Quetschungen, gebrochenen Knochen oder inneren Blutungen führt.