Gründe - Teil I

Nicht alle Gründe müssen auf alle Veganer-innen zutreffen!

 

Tierethik: Die Tierethik beschäftigt sich mit dem Tier in der Moral, genauer mit den Pflichten von Menschen gegenüber Tieren und ihre Rechte. Ein wichtiges Argument ist die Leidensfähigkeit. Die Frage ist nicht, ob Tiere denken oder reden können, sondern, ob sie leiden können und leben wollen. Mit dem Lebenswillen lässt sich ein Verbot des Tötens begründen.

 

Tierrechte: Manche sind der Ansicht, dass auch Tiere ein Leben frei von Leiden und Ausbeutung haben dürfen. Ebenfalls hier stellt man sich nicht die Frage, ob sie denken oder reden können, sondern ob sie leiden können. Unterstützer-innen der Tierrechte sagen, dass Tiere einen Wert haben, der vollkommen unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen ist. Sie sind der Meinung, dass jedes Lebewesen mit dem Willen zum Leben ein Recht auf ein Dassein ohne Schmerz und Leid hat. Da zum Beispiel Hunde und Schweine die gleichen Fähigkeiten haben, Schmerz zu empfinden, sollten sie die gleichen Rechte bekommen.

 

 

Tierschutz: Der Welttierschutztag ist am 4ten Oktober. Im Tierschutz geht man davon aus, dass Tiere zum Nutzen des Menschens verwendet werden können, dabei jedoch eine mehr oder weniger sogenannte "artgerechte" Behandlung erfahren sollen. Tierschutz bedeutet die praktischen und rechtlichen Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Leben und Wohlbefinden zu sichern. Tiere sollte man nicht unnötig leiden lassen oder Schaden zufügen. Tierschutz ist nicht mit Tierrecht gleichzusetzten, beispielsweise widerspricht das Kükentöten dem Tierschutz nicht:

 

Umweltschutz: Die Tierwirtschaft (und damit der Konsum tierischer Produkte) trägt sehr viel zum Klimawandel bei. Sie verursacht mehr Treibhausgase als das gesamte Transportwesen weltweit.
Da Rinder und Kühe besonders viel Methan verursachen, ist das klimaschädlichste Lebensmittel Butter, gefolgt von Rindfleisch. Es entstehen Emissionen durch die Produktionsprozesse und die Abholzung der Wälder für die Weidefläche oder die Anpflanzung von Futtermittel. Für das Klima ist es besser, regionale Produkte zu konsumieren, aber es ist die Wahl zwischen tierischer (antispeziesistisch: tierlicher) und pflanzlischer Ernährung entscheidender.

In den letzten 40 Jahren sind allein in Südamerika 40% des Regenwakdes Weidefächen oder der Produktion von Futtermittlen zum Opfer gefallen, im Amazonsgebiet sind es 70% vorher bewaldeter Flächen. Große Flächen werden gefällt oder gerodet, da Tiere ein Vielfaches an Futter brauchen, um Fleisch oder Milch zu "produzieren".

In 40 Jahren ist in Südamerika 40% des Regenwaldes für Weideflächen oder der Produktion von Futter zum Opfer gefallen, im Amazonsgebiet sind es 70% der vorher bewaldeter Flächen. Große Flächen werden gefällt oder gerodet, da Tiere ein Vielfaches an Futter brauchen, um Fleisch oder Milch zu "produzieren". So kommt es, dass über 50% der Ernten heuzutage nicht auf dem Teller, sondern im Trog landen. Bei Soja sind es sogar 90%. Dies führt neben dem Klimawandel zur Welhungerproblematik, da Nahrungsmittel für Menschen als Futtermittel für Tiere verwendet werden. (über diese Aussage bin ich mir unsicher)

Leider ist Deutschland auf diese Futtermittelimporte angewiesen, da sie Tierzahlen und unsere Gier nach Fleisch längst von der hier zur Verfügung stehenden Fläche entkoppelt sind.

Wenn die artenreichen Regenwälder weiterhin ungebremst abgeholzt werden, damit die Weideflächen für Tiere oder Platz für den Anbau von Futtermitteln entstehen können, dann geht damit auch der Lebensraum oftmals noch unentdeckter Arten verloren und sie werden dadurch für immer ausgelöscht.

Doch schaut man auf unsere von Monokultur geprägten Felder oder riesigen Anlagen in denen hochgezüchtete Tiere zusammengepfercht leben und leiden müssen, zeigt, dass die industrialisierte Landwirtschaft keinen Platz für Artenreichtum hat.

Auch in den Weltmeeren gibt es mehr und mehr bedrohte Lebensarten. Zum Beispiel kann man Thunfisch heute immer noch ganz normal kaufen, obwohl diese Fischart vom Aussterben bedroht ist.

Es muss ein Vielfaches an pflanzlischer Energie den Tieren verfüttert werden, um Fleisch zu erzeugen. Bei Rindfleisch benötigt man für ein einziges Kilo Fleisch bis zu 16 Kg Getreide.

Im Durchschnitt geht man von einer Umrechnung von 1 zu 10 aus, das heißt, 90% der pflanzlichen Energie wird verschwendet.

 

Bei Fische ist es nicht viel anders: In Fischfarmen muss man 5 Pfund an wild gefangenem FIsch verfüttern, um 1 Pfund des gezüchteten Fisches zu erhalten, was sehr ineffizient ist.

Neben der Bereitstellung von Futter oder Wasser schlagen auch Kosten für Transport von Tieren oder Futter (Benzin/Diesel) und Strom (Ställe/Weiterverarbeitung/Kühlung). Allein für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch könnte man eine 100W Glühbirne 80 Tage brennen lassen.

 

Nicht nur beim Duschen, Zähneputzen oder Waschen verbrauchen wir Menschen Wasser. Jedes Produkt trägt "virtuelles Wasser" (= Gesamtmenge des Wassers, das während des Herstellungsprozess benötigt wurde) mit sich. So stecken hinter der Produktion von einem Kilo Fleisch 16.000 Liter Wasser! Diese hohe Menge, mit der man ein Jahr lang täglich duschen könnte, setzt sich aus der Bewässerung der Futtermittel, sowie dem Bedarf der Tiere nach Trinkwasser zusammen. Außerdem müssen Ställe gereinigt werden und die Weiterverarbeitung in Schlachthöfen ist auch sehr wasserintensiv. Vergleicht man tierische und pflanzlische Produkte, so ist klar ersichtlich, dass die pflanzlichen wesentlich wassersparender sind.

 

Die Tierwirtschaft verschmutzt zudem das Wasser - nämlich durch Pestizide, Herbizide (bei der Anpflanzung von Futtermitteln) oder Medikamente (bei der Aufzucht). Selbst die "normale" Wasserverschmutzung durch die Ausscheidung der Tiere, die nicht durch Kläranlagen gefiltert und gesäubert werden, tragen dazu bei, dass die Qualität und Menge des verfügbaren Trinkwassers eingeschränkt wird. Welchen Umfang dies annimmt, zeigt dieser Vergleich: Die Schweine in Deutschland erzeugen doppelt so viele Abwasser wie die menschliche Bevölkerung, dabei gibt es weniger Schweine als Menschen - auf etwa jeden dritten Einwohner kommt ein Schwein.



Die tierische Landwirtschaft produziert extreme Mengen an Staub, Feinstaub und andere schädliche Stoffe, die die Luft verpesten. Auch das stark riechende, giftige Ammoniak, das schädlich für Gesundheit und Umwelt ist. Es entsteht zu 94% der Agrarwirtschaft und davon zu 64% der Tierwirtschaft (durch den Dung der Tiere). Es ist für die Tiere in den Ställen nicht gesund, aber so ist es auch für die Menschen. Es trägt zum Klimawandel bei und verursacht sauren Regen, der Pflanzen, Gewässer und die dann lebenden Fische und sogar Bauwerke gefährdet.
Die Tierwirtschaft nimmt 70% der landwirtschaftlich genutzten Fläche für sich ein, das sind 30% der gesamten Erdoberfläche. An den Boden werden enorme Anforderungen gestellt, denn seine Fruchtbarkeit wird durch den steigenden Bedarf nach Lebensmitteln und seine Überbeanspruchung immer weiter verringert. Doch auch Weidefläche verschlechtern sich durch die Aktivitäten der Tierwirtschaft. Etwa 20% von ihnen sind von Überweidung, Verdichtung und Erosion betroffen. 
Die Fleischproduktion laugt damit den Boden aus und führt dazu, dass in Zukunft weniger angebaut werden kann. 

Nicht nur Luft und Wasser werden durch die Sachdstoffe aus der Tierwirtschaft verunreinigt, sondern auch die Böden durch Nitrate und Phosphate schwer geschädigt. Die große Mengen Güller kann nicht problemlos von einer begrenzten Bodenfläche aufgenommen werden. Zudem findet die Ausbringung nicht gleichmäßig verteilt statt, sondern so, als würde die Sonnenenergie eines Jahres innerhalb drei oder vier tagen auf die Pflazen herabbrennen. Deshalb kann der Boden die Kährstoffe aus der ülle nicht richtig aufnehmen. 

In den Niederlanden ist das Problem so groß, dass die tierischen Ausscheigungen ins benachbarte Ausland exportiert werden müssen.


Es ist nicht gerecht, dass Ressourcen wie Land oder Wasser verschwendet werden, dass an der Natur Raubbau betrieben wird und dass das Stückchen Fleisch auf dem Teller zu Lasten von Umwelt, Mensch und Tier produziert wird.

Wenn wir so weitermachen, haben unsere Nachfahren sehr wenig davon, was wir heute alles kennen.

 

Teil II findest du hier.

Neben sehr vieler positiven Kommentaren habe ich auch zwei negative bekommen, fairerweise poste ich sie beide hier:

 
(User gelöscht), 7.9.2016
Und was ist mit pflanzen? Sie sind auch Lebewesen. Nur weil sie keine Augen und keine Geräusche von sich geben, bedeutet das nicht, dass sie minderwertiger als Tiere sind. Und genau das ist der Widerspruch bei den Vegetariern.
Meine Antwort: Pflanzen sind zwar Lebewesen, aber sie können nicht leiden, weil sie keine Nerven oder Gehirn haben. Wenn sie welche hätten, wäre es sehr kontraproduktiv, da sie nicht (vor Gefahr) weglaufen können. 
Nem*, 28.1.2017
Wie bescheuert! Jeder Fleischesser weiß, dass auch Tiere leiden können, denn es sind Lebewesen und ein Merkmal dafür ist, die Fähigkeit Reize wahrzunehmen. Du tust so, als ob du hier was völlig neues erzählen würdest.
Meine Antwort: Ich habe lediglich die Gründe aufgezählt, weshalb Veganer-innen auf tierische Produkte verzichten wollen. [By the way hat diese Person in einem anderen Kapitel noch Tierleid mit Pflanzen"leid" gleichgestellt.]

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