Jede-r Veganer-in oder Vegetarier-in kennt das: Man sagt anderen, man ist vegan und man bekommt eine Menge Fragen gestellt. Jedenfalls wird es selten kommentarlos hingenommen. Man könnte meinen, dass es so ist, weil sie mehr darüber erfahren wollen. Oftmals merkt man bei Diskussionen aber einfach, dass die Leute keine Fragen stellen, weil sie sich dafür interessieren, sondern weil sie dir beweisen wollen, dass du Unrecht hast. Sie legen Wert darauf, dir zu erklären, dass Fleisch zu essen, normal, natürlich, notwendig und lecker ist.
Dann antwortest du auf alles, du musst plötzlich Leuten erklären, was an Mord, Gewalt und Umweltverschmutzung falsch ist (sie werden sich nie mit deinen Erklärungen zufrieden geben) und dann werfen sie dir vor, dass du ihnen deine Meinung, Weltansicht und Moralvorstellungen aufzwingst.
Meines Erachtens sind diese Reaktionen psychologisch leicht nachvollziehbar: Sie haben ein schlechtes Gewissen.
Um das genauer zu erklären, werde ich mich auf die Arbeit der US-amerikanischen Sozialpsychologin Dr. Melanie Joy stützen, die 2001 das Wort Karnismus (englisch: carnism) geprägt hat.
Vieles, was ich schreiben werde, habe ich bereits in anderen Texten erwähnt, besonders bei "Speziesismus", "kognitive Dissonanz" und "Diskussionen".
Karn- = (lat.) carn = Fleisch - ismus = Ideologie
Ideologie: Gemeinsame Überzeugungen von Menschen, sowie Praktiken, in denen diese Überzeugungen zum Ausdruck kommen. |
Um Karnismus zu erklären, erzählt Dr. Melanie Joy diese Geschichte:
Du bist bei Leuten eingeladen und sie servieren euch das Essen. Es ist so gut, dass du nach dem Rezept fragst. Da erfährst du, dass das Fleisch, welches du isst, von einem Hund stammt.
Die allermeisten würden sich jetzt extrem vor dem ekeln, was sie vor paar Sekunden als leckeres Essen sahen und sie würden nicht mehr weiter essen wollen. Ihre Wahrnehmung ist jetzt eine andere und diese Wahrnehmung ist das, was alles ändert.
Wir empfinden das Essen von einigen Spezies nicht als ekelhaft, weil die Verbindung in unserem Bewusstsein zwischen dem Fleisch und das lebendige Tier, das es mal war, fehlt. Diese absente Verbindung blockiert nicht nur unsere Wahrnehmung der Realität von Fleisch, sondern auch unsere Gefühle und Gednaken. Wir wissen zwar, dass für Fleisch Tiere getötet werden, aber auf einer tiefen Ebene fehlt, wie gesagt, eine ganz klar Verknüpfung.
Zum Karnismus gehört dazu, dass wir Tiere in zwei Kategorien einteilen: essbar / nicht essbar. Es basiert nicht auf biologischen Kriterien, sondern auf der Art und Weise, wie wir Tiere wahrnehmen, was kulturell bestimmt ist:
Wie wir wissen, essen Menschen in China, Thailand, Kambodscha, Vietnam oder Südkorea Hunde (und sie werden im mittleren Osten und manchen Teilen Indiens als unsauber bezeichnet) - wir incht. Dafür essen wir Kühe, was in Indien illegal ist un Schweine, was im Judentum verpönt und im Islam offiziell verboten ist.
Bei manchen Tierarten sagen wir, dass es okay ist, sie für den Geschmack ihres Fleisches zu töten. Bei anderen würdest du von deinen Mitmenschen als Monster bezeichnet werden, wenn du einfach nur den Gedanken aussprechen würdest.
Es hätte auch nur die wenigsten beruhigen können, wenn die Gastgeber (im oberen Beispiel) versichert hätten, dass das Tier, also der Hund, vor seiner Tötung ein glückliches Leben geführt hätte.
Wir haben als Kind gelernt, unsere Empathie gegeüber manchen Tierarten zu minimieren und sie als "essbar" zu kategorisieren. Deshalb reagieren viele Menschen entsetzt, wenn sie davon hören, dass eine Katze gequält wurde, während sie die alltäglichen Misshandlungen gegenüber sogenannten "Nutztieren" ausblenden, verdrängen, ignorieren.
Karnismus wird mal als Gegenstück zum Veganismus verwndet (es gibt Nuancen: die verschiedenen Vegetarismus-Formen und die Fleischesser-innen, die sich über Karnismus bewusst sind, aber sich aus irgendwelchen Gründen nicht vegan ernähren können, z.B. die Eltern, die es nicht erlauben. (Manche Abolitionist-inn-en sagen, dass (Pro-)Veganismus neutral den Tieren gegenüber steht, Karnismus gegen und Vegan-Aktivismus mit ihnen.)
Genau so wie Veganismus, ist Karnismus eine Ideologie. Nur ist es im Gegensatz zum Veganismus eine gewaltvolle und ausbeuterische Ideologie, die auf unnötige Gewaltausübung gründet, denn eine Ernährung mit tierischen Produkten kommt nicht ohne Tötung aus; dazu basiert es auf falsche Überzeugungen (die ich nachher noch nennen werde). Karnismus ist im Gegensatz zu Veganismus nicht bewusst.
Die Mehrheit isst Fleisch, obwohl die Ausbeutung von Tieren viele Probleme mit sich bringt:
Dass für Fleisch Tiere getötet werden, ist jedem bewusst. Das wissen alle, aber das versuchen Karnist-inn-en zu verdränden. Unnötiges Fleischessen ist immer mit Schuldgefühlen und daher mit Rechtfertigungen, Selbstbetrug, Rationalisierung, logischen Fehlschlüssen, Vergessen der Opfer und Verheimlichung der grausamen Fakten verbunden.
Wenn versteckte Kameras aus Schlachthäusern öffentlich gemacht werden, denkt sich ein Teil der Bevölkerung immer, dass es nur Ausnahmen seien, völlig egal, wie oft sie solche Leaks mitbekommen haben und wenn friedliche Alternativen vorgestellt werden, wird es wegrationalisiert, lächerlich gemacht und als "zu extrem" abgestempelt.
Auch denken die Menschen gar nicht darüber nach, wieso der Gedanke an Fleisch und die Ausschedungsprodukte mancher Tierarten ihren Appetit anregt. Da in Deutschland der Verzehr von tierischen Produkten für viele Menschen nicht notwendig ist, könnte man daraus schließen, dass es sich um das Ergebnis einer Entscheidung handele (das behaupten viele auch so). Wie wir wissen, merken in Wirklichjeit viele nicht, dass sie diese Entscheidung nicht frei treffen, da Karnismus unbewusst unser Mitgefühl gegenüber "Nutztieren" blockiert - und ohne Bewusstsein, ist keine "freie Entscheidung" möglich.
Sich aus der karnistischen Denkweise zu befreien, fällt vielen sehr schwer. Wieso?
Es ist immer einfacher, sich über den Glauben, die Ideologien und Traditionen anderer zu kritisieren als die eigenen. Um Dinge leichter zu bekämpfen, braucht man auch ein Wort, was sie nicht haben (Veganisms ist ein deutlich bekannteres Wort als Karnismus). Karnismus BRAUCHT viele Abwehr-/Verteidungsmechanismen, die automatisch in Gang gesetzt werden, weil zir es so von Insitutionen (Elternhaus, Schule, leider auch gegebenfalls Gesundheitswesen, etc.) gelernt haben.
I. Wahrnehmungsverzehrung:
Karnismus lehrt uns, unser Denken und Fühlen zu betäuben und verzehrt unsere Wahrnehmung.
Beim Beispiel mit dem Hund kam es auf die Wahrnehmung an, ob das Essen ekelhaft war oder nicht, nicht auf dem Geschmack. Karnismus fordert Wegsehen und Verdrängen. Es verpflichtet uns, nicht
menschliche Tiere, die wir als "essbar" sehen als Objekte und keine Individuen zu sehen.
Wenn man Hähnchen isst, isst man immer ETWAS und nicht JEMANDEN. Karnisten reden sich ein, dass diese Tiere keine Persönlichkeit / Individualität haben, wie ein Hund, eine Katze oder ein
Pferd.
Jeder Hund, jede Katze, etc. ist anders – aber alle Kühe, alle Schweine sind gleich. Sie haben den Status von Nahrungsmitteln, während Hunde und Katzen den Status von Familienmitgliedern
erreichen können. So kann man Würstchen essen und nachher mit Hund spielen.
Ja gut, manchmal weigern sich manche Karnisten ein Tier, das von der Gesellschaft als "essbar" qualifiziert worden ist, zu essen, weil sie es mal kannten. Das ist aber dann – und das sagen sie
auch so – eine Ausnahme und das Fleisch anderer, anonymer Tiere geht aber.
II. Rechtfertigung:
A.) Mythen, die als Fakten
präsentiert werden:
Karnismus wird von bewusst unhinterfragten Annahmen gestützt. Wir kennen viele Mythen, aber glauben nicht dran:
› Wenn du Suppe trinkst, wirst du groß.
› Wenn du Karotten isst, brauchst du keine Brille.
› Wenn du fernsiehst, werden deine Augen viereckig.
› ...
Das wird aber nicht ernstgenommen oder zumindest nicht so sehr ernstgenommen wie › Wenn du Steaks isst, wirst du stark.
Das liegt daran, dass man sich bei den ersten Beispielen selber nichts beweisen muss. Bei Mythen über den Fleischkonsum hofft man immer, dass sie stimmen und traut sich nicht, das googlen / sich
drüber zu informieren, falls es doch nicht so wäre.
Mittlerweile weiß ich aber auch, dass viele das mit "Proteine" begründen. Bevor ich mich für Veganismus interessiert habe, wusste ich aber auch nicht, was eine Proteine ist und hätte mich nicht getraut, bewusst ein Wort zu benutzen, das ich nicht kenne. Aber ich denke, es müssen auch viele, die das als Argument nehmen, zugeben, dass sie das nicht wissen.
Es müsste dann aber bedeuten, dass es keine muskulöse Veganer/-innen / Vegetarier/-innen gibt, was komplett falsch ist. Es gibt "Sport"-YouTuber, die laut Kommentare eine ganze Menge Leute zum (Ovo-/)Vegetarismus konvertiert haben, obwohl wie nie irgendein einziges Wort über Tiere ausgesprochen haben!! Und: Der stärkste Mann Deutschlands ist Veganer. Sowie andere starke Menschen...
B.) Hinzufügen von Kognitionen:
Die Angewohnheit des Fleischverzehrs stützen Karnisten mit überaschenden irrationalen, aber anscheinend sehr beruhigenden Argumenten – es sind immer wieder die gleichen:
1) Fleisch essen ist normal: Ja, ist es. Aber es ist kein valides Argument, da es kein Kriterium für richtig oder falsch ist. "Normal" bedeutet "der Norm entsprechend". Was als normal
bezeichnet wird, sind die Verhaltensweisen der dominaten Kultur. Ja, Karnismus ist die Norm. Sie ist so fest verwurzelt, dass es für die überwiegenden Mehrheit unsichtbar ist. Ganz einfach,
weil's normal ist und was normal ist, wird von den wenigsten hinterfragt. Man muss sie von außen betrachten, um überhaupt drauf zu kommen, sie infrage zu stellen.
Gesellschaftliche Normen beschreiben, wie die Mehrheit der Menschen sich verhält und wie man sich zu verhalten hat, wenn man "dazu gehören will", denn das ist da ist nicht leicht, wenn man "nicht
normal" ist). Sie sind nicht angeboren, sie werden von Menschen geschaffen und aufrechterhalten, damit das System intakt bleibt.
"Ist ein Verhalten einmal Gewohnheit oder Tradition geworden dann wird es aufgrund seines langen Bestehens und seiner Bedeutung für die Aufrechthaltung des Systems kaum noch hinterfragt und es ist viel leichter zu rechtfertigen. Für viele Leute wäre zum Beispiel Weihnachten ohne Gans auf dem Tisch einfach nicht Weihnachten." – Dr. Melanie Joy
Im Gegensatz zum VegetarISMUS / VeganISMUS ist es bei Karnismus ja so, dass Karnisten keine Ahnung haben, dass sie sich nach den Grundsätzen eines Systems verhalten, das viele ihrer
Wertvorstellungen / Vorlieben / Verhaltensweisen festgelegt hat. Sie haben gelernt, menschliches Verhalten so viel höher einzustufen als (bestimmte) nicht menschliche Arten, dass es ihnen
gebührend scheint, ihr geschmackliches Vergnügen als wichtiger zu nehmen als da ihr Überlebensinteresse.
Fleisch essen wird als Selbstverständlichkeit betrachtet: Menschen essen Fleisch, weil es einfach so ist und immer so sein wird, weil es schon immer so war.
Normalität taugt als rationales / valides Argument nicht.
2) Fleisch essen ist natürlich: Es gibt zwei Wege, wie Karnisten auf dieser Annahme kommen: « unsere Vorfahren haben Fleisch gegessen » und « der Löwe isst die Antilope ». Dass immer wieder
der Löwe als Beispiel genommen wird, kann darauf hindeuten, dass dieser Argument bei vielen so erlernt wird und nicht wirklich die Meinung, die von den Köpfen der Personen kommt, ist. Genau
so wie bei "Normalität" ist "Natürlichkeit" kein gutes Argument, da es nichts über Richtigkeit aussagt. Und "natürliches Verhalten" asozieren
normalerweise viele mit "unzivilisiert" und damit wollen sie nichts tun haben. Wieso machen sie dann beim Fleisch essen eine Ausnahme?
Fleisch wird industriell produziert. Es ist egal, wie du dich ernährt, es wird IMMER unnatürlich sein, da jeder von uns irgendwelche Lebensmittel im Supermarkt kauft.
3) Fleisch essen ist notwendig: Karnisten tun
sehr gerne so, als sei Fleischkonsum (sowie den anderer Produkte wie Milch, Honig, Leder...) alternativlos sei. Jeder gebildetete Mensch weiß von der Existenz der Vegetarier und wer sich nicht
sicher ist, der kann "Vegetarismus" googeln. Wird aber absichtlich nicht getan...
Fleisch essen ist nicht notwendig, da genug Alternativen zu Verfügung stehen. Fleisch ist nicht notwendig, weil man alle Nährstoffe in anderen Lebensmitteln finden kann. Ernährt man sich vegan,
muss man ein bisschen mehr auf Vitamin D (= Sonnenstrahlen = genug draussen sein / wenn ihr das nicht schafft: supplimentieren, wie das viele Fleischesser auch tun!) und Vitamin B12
(supplimentieren = wie das JEDER Fleischesser auch indirekt tut!) aufpassen.
—» Diese drei irrationale Ausreden fangen alle mit "N" an. Deshalb werden sie von Dr. Melanie Joy die drei "Ns der Rechtfertigung" genannt. Sie sagt, dass man das auch auf Sklaverei, Heterosexismus, dem Patriarchat, uvm. übertragen kann.
Ich mache ein Beispiel: › Man hört ja nicht selten von Menschen, dass alles andere als Heterosexualität nicht normal sei, dass alles andere als
Heterosexualität nicht natürlich sei und dass es notwendig ist, weil sonst die Spezies Mensch aussterben würde. ‹
Laut Studien aus Australien und den USA (und aus Erfahrungen wissen die meisten bestimmt) sind die drei Ns die Hauptargumente der Fleischesser (Karnisten). Sie kommen immer wieder vor. Manche Psychologen fügen aber noch einen vierten N: nice (= lecker).
Fleischesser sagen, es entspräche ihrer Entscheidungsfreiheit. Sie haben also vergessen, dass Freiheit in einer zivilisierten Gesellschaft nicht so definiert wird, dass man alles tun kann, was man will, sondern, dass sie da aufhört, wo die des anderen anfängt. Dein Spaß ist nach dieser Formulierung nicht wichtiger als das Leben anderer.
III. Verborgenheit:
« In den 3 ersten Monate des Jahres 2012 wurden 20 Millionen Tonnen Fleisch produziert »
Die Wortwahl weist auf Verborgenheit:
1. Wir reden von Produktion.
2. Wir reden nicht über Individuen / erwähnen nicht die Anzahl der getöteten Tiere, sondern lediglich ihr Gewicht.
3. Wir benutzen das Wort "Fleisch" (Euphemismus).
› Für einen unbeschwerten Fleischkonsum, ist es besser, wenn man den Kopf des Hähnchen gar nicht sieht.
› Wie ich in "Kommodifizierung" und "Tiere in der Werbung" erklärt habe, will die Industrie nicht der Öffentlichkeit zeigen, was sie macht, da es die Anzahl ihrer potenziellen Kunden verringern
würde.
› In Deutschland kommen auf 1000 Einwohner 180 Kühe, 329 Schweine und 1723 Hühner. Wie viele davon siehst an einem Tag oder wie viele hast du schon mal in dein ganzes Leben gesehen? Wenn du nicht
gerade in einem Nest lebst, siehst du, wenn du rausgehst, eine ganze Menge Menschen – in Deutschland gibt es doppelt so viele Tiere als Menschen. Ihre Körperteile siehst du überall, ja, aber da
sind sie nicht mehr lebendig und sie werden konkret als Objekte gesehen. Wir sehen sie niemals lebendig, weil sie bewusst versteckt werden. Sie werden aus der Öffentlichkeit ferngehalten und
somit auch vom öffentlichen Bewusstsein.
(Und Welfaristen wollen, dass all diese Tiere genug Platz haben, dass sie sich frei bewegen können??? Wir haben nur einen Planeten!)
IV. Es gibt noch weitere Mechanismen...
z. B. der "Stohmann", der "Dammbruch",... Das sind Metaphern zu Techniken, wie man sich selbst und eventuell seinem Gegenüber glauben lassen kann, dass man recht hat. Aber dazu schreibe ich ein
extra Kapitel, weil das zu lang wäre...
Ohne diese Unterstützung (Strategien) würde das System zusammenbrechen. Um unsere Konsumentscheidungen frei zu treffen, muss man sich mit Karnismus befassen... Unsere Konsumentscheidungen sind der Motor der Industrie, die jedes Jahr mit der Tötung ≈ 750 Millionen Tiere einen Umsatz von 37 Millionen Euro erzielt (Quelle: Fleischatlas 2014).
Sind Karnisten so schlimme Menschen?
Nein, das passiert alles unbewusst. Du musst nicht vor Menschen Angst haben, nur weil sie Fleisch essen, wie deine Nachbarn, Schulkameraden oder Großeltern. Viele sagen, dass sie Angst vor
Schlachter, Jäger, etc. Angst haben, weil sie denken, dass wenn jemand sowas einem nicht-menschlichen Tier machen kann, dann kann er das auch mit Menschen machen. Und joaaa... es ist schon mal
passiert, dass Schlachter ihre Familienmitglieder in kleine Stücke geschnitten haben, aber normalerweise muss man auch nicht von ihnen Angst
haben, da sie beim Töten / in ihrem Beruf eine andere Geisteshandlung haben als in ihrer Freizeit mit Familie und Freunden.
"Alle dominanten, gewalttätigen Ideologien nutzen eine Reihe sozialer und psychologischer Verteidigungsmechanismen, der es humanen Menschen ermöglicht, an inhumanen Praktiken teilzunehmen, ohne vollständig zu realisieren, was sie tun." – Dr. Melanie Joy
Allerdings ist es wahr, dass viele, die solche Beruf ausüben, psychologische Probleme und ein höheres Selbstmordrisiko haben.
Wieso ist dann Karnist eine Beleidigung?
Tatsächlich fühlen sich manche beleidigt, wenn sie so bezeichnet werden. Es ist aber lediglich eine Beschreibung. Wenn du denkst, dass Fleisch essen › normal, natürlich, notwendig ‹ ist und dass Geschmack als Argument gelten kann, dann bist du per Definition ein Karnist.
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Screenshots aus dem Video "vernünftige und authentische Entscheidungen beim Essen | Melanie Joy | TedxMünchen" auf YouTube. (Trigger warning: Schlachtungsbilder)