Bei Palmöl sind nicht alle Veganer-innen einer Meinung, ob man sagen kann, dass Palmöl vegan ist oder nicht.
Manche sagen: Nö, ist es nicht! Als Veganer-in kann es einem nicht egal sein!
Andere sagen: Palmöl kommt von der Ölpalme, also von einem Baum! Es ist vegan! Wenn man es meidet, hat es nichts mit Veganismus zu tun!
Was ist ein veganes Produkt?
Was ist Palmöl?
Palmöl ist per Definition vegan, ja.
Palmöl tötet - unter anderem - Orang-Utans (diese Tiere werden nur als Symbol verwendet). Die Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht. Das tut das Palmöl an sich aber nicht, sondern die Abholzung des Regenwaldes.
85% des Palmöls wird in Indonesien und Malaysia produziert.
Allein in Indonesien wachsen Ölpalmen bereits auf neun Millionen Hektar (1/4 Deutschland) und bis 2025 sollen es 26 Millionen werden! Das hat ganz schlimme Folgen für den Regenwald (75% des Regenwaldes in Indonesien ist schon verloren gegangen).
Ölpalmen brauchen ständige hohe Feuchtigkeit, hohe Temperaturen und viel Land. Deshalb werden für immer mehr Ölpalmen riesige Regenwald-Flächen von großen Firmen abgeholzt (manchmal auch in Brand gesetzt, weil es schneller geht). Und wie jeder wissen sollte, ist der Regenwald die "Lunge" der Erde und er kann nicht mehr nachwachsen. Ist er weg, ist das für immer.
Palmöl kann in sehr vielen Supermarktprodukten enthalten sein. In Margarine, Nutella, Keksen, Schokoriegeln, Kerzen, Shampoo, Wasch- und Reinigungsmitteln, Sprit, etc.
Dieses Öl ist bei der Industrie beliebt, weil es sehr billig und aufgrund seiner chemischen Eigenschaften vielseitig einsetzbar ist.
Die Ölpalm-Monokultur ist nicht mit dem Regenwald vergleichbar. Das heißt: Wenn diese Wälder gerodet werden, vernichtet man den Lebensraum vieler verschiedener, seltener Tier- und Pflanzenarten. Aber nicht nur sie haben ein Problem, sondern auch die Menschen, die dort in den Wäldern leben. Ihre Lebensgrundlage und Kultur wird wegen der Palmölindustrie zerstört und werden von da, wo sie wohnen, vertrieben.
Da Orang-Utans auch die Palmfrüchte essen, werden sie als "Ungeziefer" angesehen und manche Plantagenarbeiter fordern deshalb diese Tiere zu erschießen (aber selbst, wenn sie nicht getroffen werden, haben sie, wie gesagt, kein Zuhause mehr).
Die jungen Tiere, die ihre Mütter verloren haben, werden verschleppt, in kleinen Käfigen eingesperrt und als illegale Haustiere oder Prostitutionssklaven auf dem Schwarzmarkt verkauft.
Palmöl gilt auch nicht als gesund. Das ist aber kein Kriterium für vegan oder nicht vegan, da es im Veganisnus an erster Stelle um die Tiere geht, die Gesundheit ist nur ein positiver Nebeneffekt.
Fast 50% des Palmöls sind gesättigte Fettsäure, es kann zu hohe Cholesterin-Werte oder Herzkrankheiten führen. Beim Erhitzen können 3-MCPD und Glycidol entstehen, was als krebserregend gilt (und
davor warnt das BfR [= Bundesinstitut für Risikobewertungen]).
Es kann auch die Insulin-Wirkung im Körper verschlechtern und das Diabetesrisiko steigern.
Es ist nicht einfach, auf dem Konsum von Palmöl zu verzichten, weil es für sehr viele Dinge verwendet wird (80% des Palmöls ist für die Nahrung, 19% für Kosmetika, 1% für Treibstoff) und weil manche Marken es verschleiern wollen, dass sie das benutzten, indem sie auf der Zutatenliste "pflanzliches Öl" schreiben, aber man kann ein bisschen darauf achten und es vermeiden. Manche Produkte sind leicht zu ersetzen, zum Beispiel gibt es auch andere Marken als Nutella, die diese Nuss-Nougat-Creme herstellen und das ohne Palmöl.