Speziesismus hat mehrere Bedeutungen, wobei ich die erste nochmal in zwei teilen werde.
Update, 11.3.2018: Es gibt schon nur eine Definition, jedoch wird manchmal vergessen, bestimmte Teilaspekte zu beachten.
Bedeutung 1.1.: Speziesismus ist die Denkweise, dass die Spezies Mensch das Recht hat, für das Vergnügen ihrer eigenen Spezie, andere Spezien ("Tiere") auszubeuten oder zu töten.
Unsere Gesellschaft ist speziesistisch.
Der Mensch glaubt, er ist so besonders und den nichtmenschlichen Tieren so sehr überlegen, dass er denkt, der Einzige zu sein, der Einzige, der zählt, der Einzige, der wichtig ist und dass alle anderen für ihn da sind.
"Kuhmilch ist für Menschen gedacht!"
"Wozu leben Hühner denn sonst, wenn sie uns ihre Eier nicht geben?"
"Wieso sollte man Affen in der Natur lassen? Das wäre echt schade, dann würden manche Menschen in einen Affen in echt sehen können."
Hard-Core-Speziesisten denken, dass niemand und nichs in unserer Welt über den Menschen steht, dass der Mensch sozusagen der König (Diktator triff's eher) der Welt ist. Aber die Natur ist stärker als der Mensch: Wir können aktuell nicht alle Krankheiten heilen, wir können keine Erdbeben oder Vulkanausbrüche verhindern, wir können das Wetter nicht kontrollieren, wir können keine Toten wiederbeleben,... was wahrscheinlich gut ist, da sich der Mensch sonst noch mehr für allmächtig oder/und besser als alle(s) andere(n) halten würde.
Dabei sind doch die Bienen (und andere Insekten), Regenwürmer und Maulwürfe für den Erhalt unseren Planeten viel wichtiger als der Mensch.
Die speziesistische Denkweise ist die Basis aller Diskriminierungen: Rassismus, Sexismus, Antisemitismus,...
Eine Gruppe, die denkt, so viel mehr Wert zu sein als eine andere und deshalb anfängt, sie auszunutzen, sie zu unterdrücken und ihnen ihr Freiheitsrecht verweigern (alle empfindungsfähigen
Lebewesen haben ein Bedürfnis nach Freiheit).
[Anmerkung, damit es nicht missverstanden wird: Wenn ich schreibe, dass es die Basis ist aller Diskriminierungen ist, meine ich nicht, dass es die anderen Diskriminierungen nicht mehr geben wird,
wenn unsere Gesellschaft aufhört, speziesistisch zu denken. Man kann als Anti-Speziesist trotzdem noch frauenfeindlich (z.B. Gary Yourofsky) oder rassistisch (z.B. Brigitte Bardot) sein. Leider.]
Speziesismus ist, wenn man einen Menschen für absolut hochwertiger hält als ein Tier, einfach nur aus dem einzigen Grund, dass er als Mensch geboren wurde.
Aber der Mensch ist selber ein Tier (manche fühlen sich herabgesetzt, wenn sie das hören, aber wenn man diesen Fakt verweigert -> Speziesist) und auch die Tiere wollen leben und das genau so sehr wie wir, sie haben auch ein mehr oder weniger ausgespräges Bewusstsein, sie haben wie wir Knochen und Nerven, eine Haut, ein Gehirn, Augen, etc. und die Leidenfähigkeit bei einem Hund, bei einem Schwein oder bei einem Menschen ist ziemlich die gleiche. Das sollte man beachten und nicht einfach sagen, dass es bei einer bestimmten Spezies nicht schlimm ist, wenn man ihnen Schmerzen und Leiden zufügt.
Wenn ein Tier stirbt (auch wenn es ein Hund ist), wird es immer einen Idiot geben, der meint, es war ja "nur" ein Tier.
Bedeutung 1.2.: Das ist, wenn man davon ausgeht, dass ein Mensch hochwertiger ist als ein Tier, aber nur aus der Sicht eines Menschen.
Dass man denkt, dass das Tier und der Mensch objektiv gesehen den gleichen Wert haben, aber dass das Tier nur in den Augen eines Menschen weniger Wert ist als ein Mensch und der Mensch in den
Augen einer anderen Tierart dann vielleicht derjenige ist, der einen geringeren Wert hat.
Man kann es damit vergleichen, dass man denkt, dass alle Menschen gleichwertig sind, aber Tote in anderen Ländern weniger schlimm sind als Tote in Deutschland... aber eben nur in den Augen der
Deutschen.
Kleines Beispiel: In einem Haus brennt es. Du musst dich dafür entscheiden, ob du ein Baby rettest oder einen Hund und du entscheidest dich für das Baby, egal ob du den Hund schon seit deiner Kindheit kennst und das Baby jede Nacht geweint und dich um 4 Uhr morgens geweckt hat, aus dem einzigen Grund, dass das Baby ein Mensch ist (weil wegen Intelligenz kann es ja nicht gewesen sein, der Hund ist ja in dem Moment schlauer als das Baby).
Aber nur weil du dich in einer Notsituation (muss betont werden) so gehandelt hättest, hindert es
dich nicht daran, der Meinung zu sein, dass, auch wenn ein Tier für dich weniger wert ist, es okay ist, ein Tier zu töten und auszunutzen.
Da nur weil du irgendein Menschenleben besser findest als die einer Kuh, kannst du dir denken, dass die Kuh das überhaupt nicht so sieht und sogar ihr eigenes Leben bevorzugt.
Bedeutung 2: Speziesismus ist auch, wenn man zwischen den Tierarten Unterschiede macht, obwohl es von den Eigenschaften dieser Tiere her keinen gibt. Beispiel: Alle (weibliche) Säugetiere können Milch produzieren, aber nur bei der Kuh heißt es, dass sie es extra für den Mensch macht. Hundemilch will keiner trinken (oder Menschenmilch).
Wir lieben Katzen, aber was einer Ratte, einem Stier in der Stierkampf-Arena oder einem Schwein, den wir essen werden, ist uns egal.
Leute machen Selfies mit einem Babydelfin, bis er erstickt, jeder regt sich im Internet auf und isst dann zum Mittagessen Fischstäbchen.
Ein Delfin, der nicht mit Absicht getötet wurde, ist schlimm, aber Milliarden andere Fischarten, die mit Absicht durch die Fischerei sterben, nicht?
Harambe war ein Silberrücken (= erwachsener männlicher Gorilla), der Ende Mai 2016 im Zoo von Cincinnati (USA) mit einer Kugel im Kopf erschossen wurde, weil ein 3-jähriges Kind in sein Gehege gefallen war.
Noch Monate danach haben sich Leute darüber aufgeregt. Wieso regt man sich über die Tiere auf, die in andere Länder erschossen werden, wenn das gleiche täglich in unserer Nähe mit anderen Tieren passiert und da niemand was sagt?
Dann gab es noch das mit dem Pferdefleisch. Ich dachte am Anfang, es regen sich alle wegen dem Etikettenschwindel auf (Pferdefleisch kostet weniger als Rindfleisch, der Hersteller hat also indem
er schrieb, dass es Rindfleisch ist, mehr Geld bekommen, als er sollte), aber es ging (vielen) darum, dass es Pferde sind.
Aber es gibt doch keinen Unterschied, es musste genau so ein Tier sterben und hätte niemand was gesagt, hätte niemand was gemerkt, da es genau so aussieht und genau so schmeckt.
In China gibt es diese Feste, wo Katzen und Hunde gegessen werden. Viele finden das unmenschlich, man könnte meinen, es geht um die Art und Weise, wie die Tiere umgebracht werden (Chinesen
glauben, dass je mehr ein Tier vor seinem Tod gelitten hat, desto besser schmeckt das Fleisch [Schmerz ⇨ Stress ⇨ Adrenalin ⇨ chemische Reaktion mit den Muskeln/dem Fleisch; das stimmt aber
natürlich genau so wenig wie man keine Brille tragen muss, wenn man Karotten isst oder stark wird, wenn man Steaks isst!]), aber es geht (vielen) wieder darum, dass diese
Tiere überhaupt getötet werden.
In Deutschland werden bei jedem Fest "Würstchen" gegessen oder zumindest verkauft, da regt sich keiner auf.
Und wieso versteht man es nicht, wenn ein Veganer meint, dass nicht die Massentierhaltung das Problem ist, sondern dass die Tiere überhaupt gehalten werden?
Bei einen Hund sagen viele "aber man merkt doch, dass er leidet, man merkt, dass er Gefühle hat, man kann mit ihm eine Freundschaft pflegen, er gehört zur Familie, wir kümmern uns um ihn, er
kommt in den Ferien mit, wenn er krank ist, bringen wir ihn zum Tierarzt".
Man kann sogar bestraft werden, wenn man ihn nicht "richtig" behandelt.
Es gibt Tiere, um die wir uns mega gut kümmern, weil wir bei ihnen (eher) anerkannt haben, dass sie individuelle Lebewesen sind/weil wir es geschafft die Augen für diese Spezies zu öffnen. Wieso
kann man denn nicht sehen, ob die anderen Tiere leiden (zumindest behaupten viele, sie können es nicht)? Weil wir sie aus einer anderen Perspektive aus beachten. Sie sind für uns wie Objekte, die wir
behandeln können, wie wir wollen (z.B. sie essen), weil sie uns, den Menschen,"gehören".
Wenn die Leute verstehen, dass Tiere ihre Augen benutzten, um zu sehen, ihre Ohren, um zu hören, ihre Nase zum Riechen und ihr Mund zum Essen, wieso verstehen sie nicht, dass sie auch ihr Gehirn benutzten können, um zu denken, ihre Nerven sie dazu fähigen zu leiden und sie auch ein freies Leben, genau sowie wir, führen wollen?
Auch Tiere verspüren Angst, Einsamkeit und Schmerz (es haben mir schon welche das Gegenteil behauptet).
Und trotzdem reden wir oft in Kilos oder Tonnen über sie. Heuzutage treten wir am meisten in Kontakt mit den Tieren durch unseren Teller. Kein Wunder, dass manche denken, dass nur der Mensch zählt, wenn sie in ihr alltägliches Leben fast nur Menschen sehen (denn eine Verbindung zwischen Fleisch und Tier wird ja nicht gemacht - wenn man eine Wurst kauft, sehen viele ein Objekt und kein Tier).
Wir haben gar nichts mehr mit der Natur zu tun und dann kommen welche mit "Ich würde sehr gerne vegan werden, aber ich kann es nicht, weil es die Steinzeit-Menschen nicht waren", "Fleisch essen ist NATÜRLICH! Und Veganismus nicht. Wie, das ist nichts mehr Natürliches? Aber wen interessiert's was natürlich ist und was nicht?!?!? Leb doch in einer Höhle wie ein Steinzeit-Mensch!"
Steinzeit-Menschen lebten nicht in einer zivilisierten Gesellschaft. Bist du dagegen, dass wir kranken, alten und schwächeren Menschen helfen? Willst du etwa keine Medikamente nehmen, wenn du krank bist, weil das Steinzeit-Menschen nicht getan haben?
Heute leben wir in einer Demokratie, "es gilt die Macht des Stärkeren" eben nicht mehr. Ich frage mich ernsthaft, wie Leute drauf kommen, diesen Satz als Argument für irgendetwas zu
nehmen.
[Funfact: Ich hab mir auf YouTube mal ein Interview angehört, wo ein Mann ein Mädchen auf der Straße über ihr Fleischkonsum ausgefragt hat. Sie hat auch dieses Argument genommen, wo ich mir wie
immer dachte "nein, du würdest kein Rind, keine Kuh und kein Schwein selber töten und schlachten können" und dann hat der Mann gefragt, ob sie also einfach so eine Taube fangen und essen könnte,
sie so "also nöö, ich hab Angst vor Tauben!"]
Man muss Empathie gegenüber Tieren haben, sich in ihrer Lage versetzten und versuchen, das alles aus ihrer Perspektive zu betrachten. Wenn wir nicht die Opfer sind, ist es immer leicht, Grausamkeiten, Ungerechtigkeit, etc. oder sogar Sklaverei und Mord zu verharmlosen und rechtfertigen.
Wie würdet ihr euch fühlen, wenn jemand am Tag eurer Geburt schon festgelegt hätte, wann euer Todesdatum ist und wie ihr euer ganzes Leben verbringen müsstet?
Stellt euch vor, ihr wärt fettleibig, gestresst, beim vollen Bewusstsein kastriert oder euch werden andere Körperteile, ohne dass ihr es wollt, weggeschnitten z.B. eure Zähne, eure Nase (Schnabel) oder anderes, was euch wichig ist, wie die Kühe ihre Hörner wichtig finden, ihr wärt jeden Tag vollgestopft bis zum Geht-Nicht-Mehr mit Nahrung, die euch nicht schmeckt und vollgestopft mit Medikamente, weil ihr nie draußen seid und deshalb dauerkrank seid. Ihr wärt seid euer Kindheit am gleichen kleinen Platz eingesperrt, das ganze in einer dunklen Halle mit 10.000 anderen.
Dann habt ihr eine noch entfernte Ahnung, was manche Tiere durchleben müssen, weil ich habe nichts vom Schlachten erzählt, nichts von dem, dass ihr eurer ganzes Leben zwängsgeschwängert werdet, um euch eure Kinder wegzunehmen, was mich euch passiert, wenn ihr zu sehr krank werdet, dass man nicht für euch die Zahnarztkosten bezahlen will, uvm.
Wir sind eine Spezies, die meint intelligenter als die anderen zu sein, die meint, den Unterschied zwischen Falsch und Richtig verstehen zu können und trotzdem verursachen wir jedes Jahr das Leid von 100 Milliarden Landtieren und 1.000 Milliarden Meerestieren.
Wieso ist das, was für eine Spezies nicht tolerierbar ist, für eine andere schon?
Wir wollten BSE (Rinderwahn) heilen, weil das Ergebnis der kranken Tiere in unseren Teller uns schaden konnte und nicht für das Wohlsein der Kühe selber.
Wir sind von den Tieren abhängig geworden, egal ob für die Nahrung, die Klamotten, die wissenschaftlichen Forschungen, Unterhaltung oder es gibt noch die Haustiere.
Manche behaupten, die Tiere würden ohne den Menschen nicht auskommen, vor den Menschen gab es aber schon viele Tiere, heute sind sogar viel weniger, da Tierarten nur wegen dem Menschen aussterben.
Heute respräsentieren die Tiere, die frei sind, nur noch 2% der Biomasse. Aber auch sie müssen ständig vor dem menschlichen "Fortschritt" rücken.
Viele Tiere wissen nicht mehr wohin und versuchen mit Schwierigkeiten noch mit dem, was man ihnen noch nicht weggenommen hat, zu überleben.
Manchmal sagen mir welche, es sei keine richtige Diskriminierung, dass andere Diskriminierung nicht okay sind, aber Speziesismus geht voll gut und klar!
Aber ich verstehe das nicht, weil niemand hat sich seine Spezies ausgesucht, genau so wie keiner sich seine Hautfarbe und biologisches Geschlecht ausgesucht hat.
Wir haben ein Bewusstsein, das in einem Körper umhüllt ist, aber es ist Zufall, dass es nicht in Ariana Grandes Körper oder in den deiner besten Freundin, also in einem anderen menschlichen Körper, ist, aber du hättest auch in einer anderen Lebensform geboren werden können.
Pro Mensch gibt es 200 Mio. Insekten, das heißt, blendet man die anderen Lebensformen aus, ist die Chance eher als Insekt als ein Mensch geboren zu werden bei 1:200.000.000!
Die Chance den Jack Pot beim Lotto zu gewinnen liegt bei 1:19.000.000!
Als Mensch statt als Insekt geboren zu sein, ist also zehn mal kleiner als den Jack Pot zu bekommen (und hätte ich andere Lebensformen dazu gezählt, wäre die Wahrscheinlichkeit noch kleiner). Die Chance ein Mensch zu sein ist gefühlt gleich null. Und als wäre das Leben an sich nicht eh schon unwahrscheinlich...
Diskriminierungen müssen einen Namen bekommen, damit man effektiver dagegen vorgehen kann. Das Wort "Rassismus" gibt es seit dem XX. Jh, doch Rassismus hat es schon immer gegeben. Vor 150 kannte niemand dieses Wort und manche dachten bestimmt das gleiche, wie diejenigen, die heute Speziesismus nicht verstehen.
Anti-speziesistische Sprache
Genau sowie es eine anti-sexistische Sprache gibt oder manche fordern, dass bestimmte Wörter nicht mehr verwendet werden (z.B. "Negerkuss") oder dass "schwul", "behindert", "Spast", etc. nicht
mehr als Beleidigung angesehen werden, gibt es auch die anti-speziesistische Sprache.
Beispiele für Beleidigungen, die vermieden werden:
- dumme Kuh
- dumme Gans
- blöde Ziege
- faule/alte Sau
- [...] Schwein
- fette Wanze
- dummes Schaf
- alte Gewiterziege
- dreckiger Hund
- du siehst aus ein Affe
- Geier
- ...
Es wird vermieden, etwas als "affig" oder "tierisch" zu bezeichnen. "Tierisch" wird höchstens durch "tierlich" ersetzt, da man auch "menschlich" und "pflanzlich" sagt. "Tierisch" klingt auch negativ und abwertend, wie wenn man "weibisch" statt "weiblich" sagen würde.
Man sagt nicht mehr "Halt dein Maul/deine Schnauze/deine Fresse".
Man kann auch sagen, dass ein Tier isst, ohne das Wort "essen" in Anführungstriche zu schreiben.
Dagegen müssen Begriffe wie "Milchkuh", "Reittier", "Haustier", "Nutztier", "Legehühner", etc. in Anführungsstriche gesetzt, wenn man sie unbedingt schreiben muss, denn grundsächlich werden sie
abgelehnt.
Da "Fleisch", "Pelz", "Leder", "Wolle", "Honig", etc. Euphemismen sind (sie beschönigen das Produkt und verschleiern somit die Gewalttaten, die dahinter stecken; würden wir diese Produkte beim richtigen Namen nennen [Fleisch = Leichen(teile); Leder = Haut; Honig = Bienenerbrochenes; (Hühner)eier = Hühnermenstruationsprodukt; Milch = Drüsensekret, etc.], würden es weniger Menschen kaufen), werden auch sie in Anführungsstriche gesetzt.
Dann sehr wichtig: Man sagt nicht mehr "Tiere und Menschen", da es die Denkweise unterstützt, dass Menschen keine Tiere sind (für
Anti-Speziesisten klingt es wie "Tiere und Hunde", "Drogen und Alkohol", "Getränke und Apfelsaft", "Pflanzen und Bäume",...).
Man sagt "nicht menschliche Tiere und menschliche Tiere" oder zumindest "nicht menschliche Tiere und Menschen" (nur "Tiere" muss in "nicht menschliche Tiere" geändert werden).
Wenn Frauen nicht stillen wollen, sagen sie häufig als Begründung: "Ich bin doch keine Milchkuh!"
{Und sie geben ihrem Baby dann Kuhmilch, na ist ja mal mega logisch. ⊙﹏⊙}
Wenn man etwas an einem Menschen testet (z.B. an einer Schule wird getestet, ob ein bestimmtes Schulprogramm den Schülern gefällt) wird manchmal auch gesagt, sie seien
"Versuchskaninchen".
Wenn man Tierversuche abschaffen will, wäre es vielleicht auch schön, dass so ein Wort nicht mehr verwendet.
Eine Freundin von mir schrieb vor Kurzem zu mir "der grinst ja wie ein Affenarsch".
Leuten mit Septum wird manchmal gesagt, sie sähen aus wie ein Stier, das Stier hat sich das aber nicht ausgesucht. ツ
Dann gibt es Redewendungen wie "ich schwitze wie ein Schwein", denn wie ich schon mal erklärt hatte, ein Schwein schwitzt nicht! Es unterstützt die Denkweise, dass Schweine schmutzig wären und dass man sie nicht liebhaben kann, im Gegensatz zu beispielsweise Katzen, die sich täglich mit ihrer Zunge pflegen (Schweine pflegen sich auch, aber eben nicht [nur] mit ihrer Zunge)!
Sonst wenn man weiter gehen will, ist aber kein Muss, kann man statt Redewendungen wie "alles Käse" oder "das ist mir Wurst" durch andere Redewendungen ersetzten (z.B. "das ist alles Banane" oder einfach nur ganz normal "das ist mir egal").
Das sind die Dinge, die mir eingefallen sind. In anderen Sprachen muss man auf andere Dinge achten, weil eventuell andere Redewendungen verwendet werden. Wenn ihr noch was wisst, könnt ihr das natürlich gerne als Kommentar ergänzen.ツ
Ich habe in diesem Buch keine (bzw. hauptsächlich keine) antispeziestische Sprache verwendet, weil
- als ich damit angefangen hatte, wusste ich noch nicht alles über Speziesismus. Ich wusste zwar, dass es das gibt und dass man es mit Rassismus und Sexismus vergleichen kann, aber ich wusste
eben nicht alles.
- manche verstehen es nicht, wenn sie noch nichts davon gehört haben, und es kann ja sehr gut sein, dass die meisten auf Wattpad noch nie was davon gehört haben.
Bei meinem Zwischenteil über die "glücklichen" Hühnern, hab ich geschrieben:
Und mich hat 1 Person gefragt, was ich mit menschliche und nicht menschliche Tiere meine, obwohl ich dachte, dass das einfachste zu verstehen ist.
Wieso vermenschlicht ihr Tiere?
Wir vermenschlichen sie ja nicht, wenn wir sie "nicht menschlich" nennen.
Die Ziele sind,
- dass manche Vorurteile gegen Tiere abgeschafft werden.
- dass sich der Mensch nicht mehr so viel von den anderen Tierarten angrenzt, sodass es ihm weniger leicht fällt, sie als niedriger und minderwertiger zu erfassen.
Selbst wenn man den Tieren genau die gleichen Rechte geben würde wie den Menschen, was nicht passieren wird, da sie nicht alle brauchen, was würde den Menschen weggenommen werden? Man sagt heute
auch nicht mehr:
A.) wenn Schwarze die gleichen Rechte bekommen, wie die Weißen, werden die Weißen herabgesetzt.
B.) wenn Frauen die gleichen Rechte bekommen wie Männer, haben die Männer weniger Freiheit.
C.) wenn homosexuelle Paare die gleichen Rechte bekommen wie heterosexuelle Paare werden den Heteros etwas weggenommen.
[⇧⇧⇧ Es ging darum, dass jemand meinte, ein PETA-Video sei manipulativ, weil sie einen Schwein mit einem Menschen vergleichen haben, also quasi haben sie einen Schwein vermenschlicht und das sei nicht okay.]
Nein.
Doch um sich als Anti-Speziesist bezeichnen zu können, ist vegan zu sein das mindeste, was getan werden muss.
⇨ Nicht alle Veganer-innen sind Anti-Speziesist-inn-en, aber ale Anti-Speziesist-inn-en sind Veganer-innen (Ausnahme: Wenn man es nicht werden KANN, aber das ist von dir nicht beeinflussbar).
Man ist entweder Speziesist-in oder Antispeziesist-in, man kann gegenüber dieser Frage nicht neutral sein, da spätestens unsere Taten uns in die eine oder andere Kategorie plaziert.
Jedes Mal, wenn du ein tierisches (tierliches) Produkt kaufst, sagst du nichtmenschlichen Tieren: "Mein geschmackliches Vergnügen ist wichtiger als dein Leben" oder "diese Tasche ist wichtiger als dein Leben".
ⓐ
Wir nehmen an, ein Kind und eine Katze befinden sich auf einem Floß und du kannst nur eins der beiden retten. Wen nimmst du?
Normalerweise wird das Kind genommen. Doch viele Katzen gleichen einem Kind?
2? 10? 2 Millionen?
Wie viele Katzen muss es geben, dass sie alle zusammen gleich viel Wert wie ein Kind und ab wie vielen Katzen würdest du sagen, "ich rette lieber all diese Katzen statt nur einem einzigen Kind"?
ⓑ
Es soll helfen zu wissen, ob man der Meinung ist, dass dei Spezies das einzige Kriterium sein kann, oder überhaupt ist, um zu bestimmen, wie viel Wert ein Lebewesen ist.
ⓒ
Das "Trolley-Problem" ist ein bekanntes Gedankenexperiment. Fünf Personen sind auf einem Gleis befestigt und können somit nicht fliehen. Ein Trolley fährt mit voller Geschwindigkeit in ihre Richtung und droht sie zu töten. Du stehst neben einem Weichensteller, der, wenn er betätgt wird, den Trolly auf einem Nebengleis führt. So kannst du die fünf Personen retten. Aber: Auf dem Nebengleis befindet sich eine Person. Was machst du?
Die häufigste Rektion der Menschen ist, den Weichensteller zu betätigen, um so viele Menschen wie möglich zu retten. Aber es wird schweriger, wenn die Person auf der zweiten Spur eine ist, die dir sehr nahe ist.
Es handelt sich hier um ein ethisches Dilemma, das zum Glück sowieso nicht realitisch ist (wie auch ⓐ und ⓑ ).
Jetzt stell dir vor, diese fünf Personen wären Tiere. Würdest du den Weichensteller betätigen?
Stimmt, eine wichtige Information fehlt: Wer befindet sich auf dem Nebengleis?
Die Antwort ist: Niemand.
Also nochmal die Frage:
Würdest du dich dafür entscheiden, den Weichensteller zu betätigen, um diese Tiere zu retten?
Ja, oder?
Diese Entscheidung hier ist aber nicht virtuell oder hypothetisch, sondern es handelt sich um eine reale Entscheidung, die man täglich treffen muss, um reale Tiere zu retten.
Den Weichensteller zu betätigen heißt in der Realität vegan werden.
Manchmal muss man sich als Veganer-in sowas anhören:
"WAS? Du bist Veganer-in? Das heißt, du liebst Tiere MEHR als Menschen? Warte mal, wenn du dich zwischen deiner Mutter und einer Kuh entscheiden müsstest, wen nimmst du?"
Auf Englisch heißt "Speziesismus" -> "speciesism" oder aber auch einfach nur "specism", auf Französisch "spécisme" oder "espécisme" (meist eher das erste), auf Italienisch "specismo".
Oarkus Mdrozek (vendredi, 25 septembre 2020 13:26)
Gott bist du ein behindertes Homo Schwein