Diskussion

Ich weiß, dass manche mega empört über das, was ich schreiben werde, sein werden, aber da sage ich ihnen nur: Grow up.

 

Und dann möchte ich betonen, dass es sich nicht auf JEDEN von von mir nicht-beantworteten Kommentar bezieht. Es gibt welche, die ich aus anderen Gründen nicht beantwortet habe und die haben nichts damit zu tun, dass ich sauer auf der Verfasser oder die Verfasserin bin.

 

Über manche von mir angesprochenen Themen habe ich nicht geschrieben, weil ich eine Diskussion mit anderen Menschen gesucht habe. Nicht, weil ich denke, dass Austausch nutzlos ist, dass Dialoge nichts bringen, weil ich anti-diskussion bin - eigentlich ist es das Gegenteil - aber das ist halt das, was manche Menschen unbedingt glauben wollen.

 

Es gibt Menschen, 

  •  die denken, dass wenn du über Veganismus, Feminismus, whatever in diese Richtung redest, dann warst du schon immer so. Du hast schon immer vegan gelebt, du warst schon immer feministisch. Sie denken, du bist in so einer Familie geboren, wo das alle denken, du wurdest so erzogen, du bist damit großgeworden, du hast es also nie hinterfragen können. Sie stellen sich das ganze vor, wie wenn eine Tradition weitergegeben wird: Wissen, Meinungen und Werte werden den Kindern vermittelt und die Kinder plappern das nach, weil sie es nicht anders kennen. Eigentlich ist es echt ein Witz, da wir in einer speziesitischen und patriarchalischen Gesellschaft leben und alle schon mal was mit Speziesismus und Sexismus zu tun hatten.
  • die sich vorstellen, dass du im Internet irgendein Lehrbuch (oder einen Blog, einen YouTube-Kanal) gefunden hast, das von Amateur-innen geschrieben wurde und eine fertige Ideologie erklärt und du das einfach so übernommen hast, als seist du einer Religion konvertiert.

Tradition, Religion - beide Begriffe, die ich absolut nicht mit mir verbinde, außer vielleicht, dass ich mich gerne über Religion und Theologie informiere und unterhalte.

 

Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber es ist bei den allermeisten, die antispeziesistische und feministische Ansichten vertreten, eben überhaupt nicht so. Der Weg bis dahin ist ein ganz anderer.

 

Ich bin überzeugt davon, dass Frauen weniger ernstgenommen werden, wenn sie ihre Meinung sagen. Offensichtlich wird es in etwa, wenn sie mitten in der Diskussion "Süße", "Honey", "Sweetheart" oder "Kleine" genannt werden und gesagt bekommen, sie würden süß aussehen, wenn sie genervt sind oder gefragt bekommen, wieso sie so emotional seien - oder noch ein Stück offensichtlicher: Wieso sie sich gerade nicht in der Küche befinden.

 

Das ist genau so bei jungen (und sehr alten) Menschen. Ich bin auch hier überzeugt davon, dass man da weniger erntgenommen wird. Man wird ebenfalls hier "Kleine-r" genannt oder man hört Dinge wie "mach erstmal deine Schule fertig" (obwohl du sie schon fertig hast) und "du wirst schon sehen, wie schwer das wahre Leben ist", blablipblup.

Es wird einfach null auf das Gesagte eingegangen.

 

Ich treffe auf beide Kategorien zu (ich will aber nicht sagen, dass es die einzigen sind, wo man weniger ernstgenommen wird);

Menschen, die nicht mit mir einverstanden sind, schätzen mich jünger ein als ich eigentlich bin (sie bringen das Alter auch so unnötig in die Diskussion rein), während ich von Menschen, die mir zustimmen, häufig höre, "achsooo... ich dachte die ganze Zeit, du wärst älter" - und sodass wundert mich halt kein bisschen.

 

Ich muss mir oft anhören, am meisten ist es auf Instagram, dass ich zu jung sei, um über etwas zu reden, obwohl ich meinen Alter nirgends preisgegeben habe.

 

(Und sowas an der Rechtschreibung und Gramatik festzumachen, ist

  • ageistisch
  • klassistisch
  • ableistisch
  • xenophob.)

Aber aufgrund dieser zwei Kategorien - und mit Sicherheit gibt es weitere - denke ich, dass manche denken, sie müsste mich belehren, mir helfen Dinge zu verstehen, mir neue Türen öffnen, etc.

 

Das Problem daran ist, wenn Leute denken, dass sie mehr Recht haben müssen und dass es ihre eigene Aufgabe ist, anderen zu "helfen", die Welt zu zeigen, weil sie älter und männlich sind.

(Älter, weil gedacht wird: mehr Lebenszeit = mehr Erfahrung = mehr Wissen; und männlich, weil Chefs meistens männlich sind, so würde ich das jedenfalls erklären.)

 

Das ist erstmal alles eine Frage der Intention. Natürlich kann man nicht immer die Intention des / der Gesprächspartner-in wissen, aber wenn du plötzlich mitten in der Diskussion verniedlicht und somit kleingemacht wirst, dann kann man sich denken, für was die Person sich hält und was ihr Ziel ist.

 

Ich MUSS mit NIEMANDEN diskutieren, der ganz plötzlich mit sowas anfängt. Also an die Leute, die sich darüber beschweren, keine Antwort zu bekommen, ich lach euch aus. Ihr seid nicht an einer ehrlichen Diskussion interessiert.

 

Aber es geht weiter. Es gibt manche, die denken, sie hätten eine effektive rhetorische Falle erfunden und dass sie mich reinlegen können, weil sie davon ausgehen, so eine Diskussionen bisher noch nie hatte und dass ich ihre Argumentre nicht kenne.

Sie gehen davon aus, dass du nie über Thema mit anderen diskutiert hast, dass du dir nie Pro- und Kontra-Aspekte angeschaut hast, dass du nie Bücher gelesen hast, dass du nie Dokus geschaut hast, dass du nie zu Konferenzen warst oder dir nie Videos davon angeschaut hast, denn nicht alle haben die Möglichkeit dazu, etc.

Schon wieder verachten sie deinen Weg und Entwicklung, bis du zu diesen Ansichten genommen bist.

Ich war auch nicht immer so, wie ich bin. Ich war auch gegen Veganismus, weil ich dachte, dass Tiere "da sind, um gegessen zu werden" und ich habe auch so getan, als sei Fleisch lebensnotwendig. Ich habe auch gedacht, Abtreibung ist das schlimmste, was man machen kann (wobei ich zurückblickend sagen kann, dass wirklich die Religion die Ursache dafür war). Ich habe auch gedacht, dass Homosexualität eine Krankheit sei, Transsexualität sowieso – als Mert Matan den Gay-Prank hochgeladen hat, wusste ich nicht mal, was alle haben. Sonst als ich kleiner war, habe ich nicht verstanden, wieso eine Frauen Autos fahren oder wieso alle zu einem Mädchen und ihrer Familie nett waren, obwohl sie schwarz (und somit auch etwas anderes, was ich jetzt nicht schreiben werde) waren, etc. 
Die meisten feministischen Konzepte habe ich das erste mal von Antifeminist·inn·en gehört und erklärt bekommen: Ich habe das schon mehrmals erklärt, dass dazu auch die YouTuberin Lynn aka. Persiax gehört, die, um ein Beispiel zu nennen, gemeint hat, dass Rape Culture in Deutschland nicht existiert, dafür aber "reverse racism", etc. Und ich habe ihr damals größtenteils geglaubt. Hauptsächlich, weil ich keine Ahnung hatte. 
Auch dachte ich, dass man nicht wahrhaftig gut handeln kann, wenn man nicht religiös ist. 
Aber ich könnte unzählig viele Dinge nennen. Das habe ich vor drei Jahren noch geschrieben (immer das schwarze, nicht das blaue):

 Das habe ich vor drei Jahren noch geschrieben (immer das schwarze, nicht das blaue):

Das alles für die Leute, die denken, sie würden mir "nur" eine weitere Perspektive zeigen wollen, wie man die Dinge sehen kann

Das alles für die Leute, die denken, sie würden mir "nur" eine weitere Perspektive zeigen wollen, wie man die Dinge sehen kann. 
Ich kenne eure Perspektiven, eure Argumente, eure Gedankenvorgänge auswendig, denn ich hatte sie selbst schon mal. Das ist nichts Neues für mich und interessiert mich nicht. Ich brauche keine Diskussion mit euch, um zu wissen, dass diese Gedanken existieren. 
Dass mich eure Meinung nicht interessiert, hat nichts mit Kritikunfähigkeit zu tun und ja, mir ist bewusst, dass es Leute geben wird, die so tun werden, als hätten sie das nicht verstanden.

Weiter geht's:
Es muss diesen Leuten endlich klar werden, dass Veganismus, Feminismus, whatever (wie gesagt gibt es auch andere Sachen), keine einfachen Positionen sind. Sie sind nicht die dominanten Ideologien. Die Mehrheit der Menschen ist nicht vegan oder feministisch. Aber genau das wollen sie glauben lassen:

· es ist eine Modeein Trend
· sie wollen nur cool und besonders sein
· das ist daswas man heutzutage sagen sollum gern gesehen zu werden
· etc.

Wenn du auf die Straße gehen und sagen würdest, du bist vegan, du bist Feminist·in, du achtest auf die Umwelt (und nicht dieser Möchtegern-ich-benutze-einen-Becher-beim-Zähneputzen-Umweltschutz), etc., dann wird man dir sagen, das ist zu viel, du bist ein·e Extremist·in, das ist zu radikal, du bist ein·e Utopist·in, du kennst das richtige Leben noch gar nicht, uvm.

Und das ist nicht nur auf der Straße so, sondern allgemein im Leben und auch im Internet und Wattpad.

Ich habe in meinem Buch "Vegan" vier ganze Kapiteln über das "soziale Leben" der Veganer·innen geschrieben und könnte eigentlich ein ganzes Buch darüber schreiben, weil es so viel zu sagen und so viele Berichte gibt, die man auch mir persönlich geschrieben/gesagt wurde, sodass ich gar nicht im Internetr danach suchen müsste. Die Kapiteln heißen "Vegephobie", falls das jemand interessiert (heute würde ich es eher Antiveganismus nennen, aber das ändere ich irgendwann schon noch). 
Zusammengefasst: Die meisten Veganer·innen finden, dass das schwerste am Veganismus die Reaktionen der Leute sind. Und plötzlich kommen welche an und behaupten Veganer·innen machen das nur, um cool zu sein, und wundern sich, wenn ich ihre Meinung nicht beachtete. What?

Wie gesagt versuchen manche die Realität so zu verdrehen, damit Veganismus, Feminismus, etc. die dominanten Ideologien sehen, sprich die Ansichten, die einfach zu vertreten sind und dass sie, also die Anti-Veganer·innen und Antifems, diejenigen seien, die es wagen, gegen den Strom zu schwimmen.

Es gab oder gibt ja diesen "unpopular opinion"-Trend, hauptsächlich auf Twitter, wo man zum Beispiel geschrieben hat oder schreibt:

Unpopular OpinionPokémon und Harry Potter sind langweilig.

Also man scheibt eine Meinung von sich selber, die in der Gesellschaft nicht gern gesehen wird oder die man nicht sagen kann, ohne dass jemand was dagegen sagt.

Und ich habe die letzten Tage einen ganzen "unpopular opinion"-Post auf einer bestmmten Seite gelesen, da standen folgende Aussagen darauf:

Unpopular opinions:
· there are only two genders
· not dating someone because they are trans is not transphobic
· gender is not a social contruct
· gender is not a spectrum
· you have to have dysphoria to be trans
· micro aggressions are ridiculous
· fat acceptance is harmful
· women in the west are not oppressed 
· there is no rape culture 
· it is not sexual harassment or objectification to compliment a woman's appearance
· trans people should go to the bathroom of the gender they pass as

Die Person, die das geschrieben hat, will glauben lassen, dass diese Meinungen "unpopulär" sind, obwohl es genau die Meinungen sind, die die Gesellschaft im Allgemeinen hat. Es ist nicht schwer, so zu denken, diese Denkweise ist einfach die Norm.

Um das zu denken, benötigst du keine Recherche, keine Selbstreflexion, keine Anstrengung, etc.

Um Feminist·in, Veganer·in, etc. zu sein, musst du in der Regel alles, was du mal gedacht und gemacht hast, hinterfragen. 
Das ist mit viel Schock, Mut zu Veränderung und Fehlerhaftigkeit und Illusionszerstörung zu tun. 
Also die Leute, die d-i-r-e-k-t mit "du musst dich doch auch mal selbstreflektieren und Fehler einsehen können" lol, ich kann sie im Moment einfach nicht ernstnehmen, auch wenn ich im Endeffekt schon denke, dass sie das ernst meinen.

Natürlich muss ich weiterhin daran arbeiten, aber wenn das von Leuten kommt, die über Dinge reden, über die ich eben schon nachgedacht habe, dann höre ich nicht zu. Dann beachte ich das nicht. Ich ignoriere ihr Kommentar.

Sie sind einfach das Spiegelbild der kapitalistischen, sexistischen, rassistischen, karnistischen, etc. etc. etc. Gesellschaft, mit der Null-Bock- und Ich-kann-nichts-ändern-Einstellung.

Ich habe es nicht nötig, dass man mir Argumente wiederholt, die man immer wieder hört. Diese Argumente sind einfach die, die A L L E immer wieder bringen. 
Und wenn sie das sagen, denken sie, sie hätten etwas ganz Revolutionäres gesagt und es deshalb meine Position ändern wird. "Aber das Problem ist eigentlich gar nicht das Fleisch essen, sondern woher das Fleisch kommt". Natürlich habe ich das Argument nie gehört, natürlich.

Sie denken wirklich, man ändert seine Ernährungs-, Lebens- und Denkweise, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, ob es nicht anders geht? Sonst hört man doch immer, "der Mensch hasst Veränderungen, er sucht immer einen Ausweg, um nichts zu machen".

Ich habe keine Lust, mit diesen Leuten zu diskutieren. Und ich halte das für völlig verständlich. Es sind Leute, die beleidigen, die dich für dumm halten (weil Veganer·innen/Feminist·innen per Definition dumm sind), die nicht ehrlich sind, aber bösgläubig.

Die Motivationen für ihre Position sind ganz andere als meine.

Diese Leute haben nichts zu verlieren. Diese Personen sind nur da, weil sie hassen (Schwule, Veganer·innen, Transgender, Flüchtlinge, übergewichtige / behinderte Leute, Feminist·innen, etc.) oder weil sie ihr status quo aufrechterhalten wollen.

 

Ich habe stark das Gefühl, dass Diskussionen für sie Spiele sind. Es sind keine Personen, die schlechte Dinge ändern wollen, die sich wehren wollen, die sich für Menschenrechte und ähnliches einsetzen.

Ich bin aber nicht da, um zu spaßen. Wenn ich über Veganismus rede, ist es nicht für mich selbst. Es ist nicht, um zu zeigen, wie toll ich bin, wie toll ich mich ausdrücken kann, was ich für tolle Argumente gefunden habe, sondern es gehet darum, auf Leid, Zerstörung und Mird aufmerksam zu machen unf für die Tiere, die keine Stimme haben. Das gleiche für Sexismus, Rassismus, Ableismus, Homophobie, Transphobie, das alles TÖTET, wortwörtlich.

 

"Antiveganer-innen" (erst recht, wenn sie sich selbst so bezeichnen) - was ist das bitte? Wo ist der SInn? Was ist ihr Ziel? Haben sie keine Hobbys? Warum verschwendet man seine Lebenszeit damit, ganze Blogs damit vollzuschreiben, wie gut Fleisch schmeckt, wie dumm Veganer-innen sind und ständig das gleiche behaupten, z.B. "der Löwer isst auch Fleisch!", obwohl man diese Argumente mit einer kurzen Google-Recherche debunken kann? (Es ist irgendwie echt krass, dass sie anscheinend nie auf Seiten stoßen, dass Fleisch nicht lebensnotwendig ist.)

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