Ich habe festgestellt, dass nicht jeder das gleiche versteht, wenn "Gleichberechtigung" gesagt wird.
Führt dazu, dass Feminist-inn-en Sexismus vorgeworfen wird (gegen Männer, natürlich!), weil sie Männer und Frauen nicht 100% gleich behandeln, oder Anti-Rassist-inn-en Weißenfeindlichkeit, weil sie versucht haben, zu erklären, dass Sätze wie "All Lives Matter" und "ich sehe keine Farben" rassistisch sind.
Nur um mal eins klar zu stellen... Ich nehme als Beispiel Sexismus: Frauen und Männer anders zu behandelt, ist nicht automatisch sexistisch. Es kommt sehr, sehr, sehr stark auf das Gesagte an. Manchmal ist es auch sexistisch, Männer und Frauen gleich zu behandeln.
Wenn eine Person sagt, Männer dürfen ihre Körperhaare behalten, Frauen nicht - dann ist das sexistisch.
Wenn eine Person zu Frauen sagt, dass sie ihre Körperhaare behalten dürfen, und Männern sagen sie nichts - dann ist das, Achtung, nicht sexistisch.
Ich habe das Gefühl, dass manche nicht mal die Definition von Sexismus verstanden haben. Das erinnert mich daran, als Luna DArko auf Frauen, die für Klicks objektifiziert werden, aufmerksam gemacht hat und dann hat sie auf einem Thumbnail ihre Beine gezeigt und ihr wurde Sexismus und Heuchelei vorgeworfen.
N E I N.
Eigene Beine zu filme und / oder zu zeigen, ist nicht sexistisch, Frauen aber zu sagen, dass sie es nicht tun dürfen, ist sexistisch.
Und wer beim Beispiel mit den Körperhaaren meint, es wäre sexistisch, dass Feminist-inn-en Männer "vergessen", der hat Sexismus von vorne bis hinten nicht gecheckt.
Das ist genau so mit Rassismus. Letztens hat mir jemand geschrieben, dass wenn alle Menschne nett wären, würde es keinen Rassismus mehr geben. Oh Gott, das ist sowas von Unsinn. Rassismus hat nichts it "nicht nett" sein zu tun. Rassist-inn-en wissen selten, dass sie rassistisch sind, das läuft die meiste Zeit komplett unterbewusst ab.
Das habe ich schon mal gesagt, aber wenn ich schon wieder was von "Sexismus gegen Männer" höre, dann möchte ich für mindestens drei Monate offline gehen.
Wir haben 2017, somit das Internet und so viele sind nicht in der Lage, sich höchstens zehn Minuten zu nehmen, um das Wort "Sexismus" bei Google einzugeben und da die... ach stimt, dann kommt bestimmt WikiMANNia raus. Ich dachte aber irgendwie trotzdem, dass man in paar Sekunden merkt, dass die Admins dieser Seite sich bestimmt selbst nicht ernstnehmen.
Na gut, ich helfe euch mal.
Google ⇢ "Sexismus" eingeben ⇢ Wikipedia-Artikel finden ⇢ darauf klicken ⇢ bei Definition runterscrollen ⇢ lesen, verstehen, verinnerlichen.
"Es gibt keinen Sexismus gegen Männer" ≠ "Frauen sind nie sexistisch" / "Männer haben durch Sexismus nur Vorteile" / "Männer haben ein perfektes Leben"
Ach übrigens, das war mega funny: Ich wollte letztens jemanden zeigen, dass es bei diesen "Mädchen vs. Jungs"-YouTube-Videos meistens darum geht, dass Männlichkeit aufgewertet und Weiblichkeit abgewertet wird, z.B. wenn ein Junge sich im Spiegel anschaut, findet er sich geil, aber wenn sich ein Mädchen sich im Spiegel anschaut, denkt sie, sie ist schwanger (kam in einem Video von Joyce und JONAS vor) oder wenn ein Mann seinen Freunden von Sexerfahrungen redet, erzählt er, wie geil es war, wenn eine Frau ihren Freundinnen von Sexerfahrungen erzählen sie, wie scheiße es war (kam in einem Video von ApeCrime), und vieles mehr.
Kleine Ergänzung:
Das zweite Beispiel beruht auf einer Realität (und das erste wahrscheinlich auch), wenn man sich heterosexuelle Paare anschaut. Bei Lesben und Schwule sind es ganz andere Ergebnisse, weshalb man manchmal sieht, wie Lesben damit prahlen, dass es ihnen besser ohne Mann ergeht. Ich verstehe nicht, wieso man einen Witz daraus macht. Wenn die Frau seinen Freundinnen erzählt, wie scheiße es war, und der Mann währenddessen keinen Scham empfindet, damit zu prahlen, dann grenzt das an Vergewaltigung.
Also habe ich "Mädchen vs. Jungs" in die Suchleiste eingegeben und da kam ein Video von "Melina Sophie", das ich angeklickt habe.
Und jetzt kommt's: Direkt am Anfang meinte sie, dass sie in diesem Video erklären wird, weshalb es besser ist, mit Jungs als mit Mädchen abzuhängen. Also sagt sie schon direkt am Anfang, dass Jungs = gut und Mädchen = schlecht sein wird.
Selbstverständlich wurden Jungs als Menschen und Mädchen als außerirdische Ziegen dargestellt. Nein, ich glaube keinesfalls, dass es die Gründe sind, wieso sie nicht mit Mädchen befreundet sein willst.
Und - ich verstehe das nicht: Sie ist selbst eine Frau, sie ist lesbisch, aber mehreren Videos geht es darum, Frauen abzuwerten und es interessiert sie überhaupt nicht, wenn Andre, Cengiz und Jan neben ihr sexistische und homophobe Beleidigungen verweden. Es juckt sie wirklich null, sie rührt sich kein bisschen.
Zurück zum Thema:
Ich habe auf meinem Blog und privat folgende Frage gestellt:
↦ Was ist deine Definition oder Vorstellung von "Gleichberechtigung"?
Und die allermeisten (11 Stück) haben 2. geantwortet. Eine Person meinte A, hat sich aber, als ich nachgefragt habe, warum, umentschieden und eine weitere meinte auch A, weil B Gerechtigkeit bedeutet.
Was ich mit Gleichberechtigung meine, ist natürlich Gerechtigkeit, nicht, dass Frauen und Männer (ausnahmslos) gliechbehandelt werden sollte oder (ausnahmslos) das gleiche bekommen, denn so können keine Ungleichheiten ausgeglichen werden. Es kommt halt immer auf den Kontext an.
Um Sexismus zu bekämpfen, wollte man Frauen und Männer nicht ausnahmslos gleich behandelt, da, wie gesagt, sonst keine Ungleichheiten ausgeglichen werden können - und manchen Fällen ist auch sehr kontraproduktiv.
Genau so wie man kranke und gesunde Menschen nicht ausnahmslos gleich behandeln sollte. Manche bekommen Medikamente, andere brauchen diese aber nicht. Genau so muss Männern im nicht gesagt werden, dass sie ihre Körperhaare behalten dürfen, das brauchen sie auch nicht. Wenn schon, sagt man es den einzelnen Individuen, aber nicht Männern als Gruppe.
Menschen, die nicht laufen können, bekommen einen Rollstuhl, Menschen, die es können, nicht. Diskriminiere ich jetzt Menschen, die laufen können, weil ich ihnen keinen Rollstuhl geben will? Diskriminiere ich sie, wenn ich sage, dass es Parkplätze für Behinderte geben muss?
Komischerweise wird mir sowas nicht vorgeworfen, aber wenn es um Rassismus, Sexismus und LGBT-Feindlichkeit geht, schon.
Wie Macklemore in "White Privilege II" meinte, die Feuerwehr kümmert sich um brenennde Häuser und nicht um alle, nur weil alle Häser zählen.
Mit Gleichberechtigung meine ich Gerechtigkeit, also nicht, dass alle gleich behandelt werden sollten, sondern dass alle anders behandelt werden, um die gleichen Chancen haben. Genau so wie die Geuerwehr nicht alle Häuser gleichbehandelt. Es bedeutet aber nicht, dass ihr andere Häuser egal sind, aber dass sie sie benachteiligen wollen.
Wir Menschen haben in unserer Gesellschaft nicht den selben Status und wir haben alle andere Persektiven auf alldem, was passiert. Der selber Satz oder die selbe Tat hat auf die verschiedenen Menschen andere Konsquenzen.
Deshalb ist es völlig absurd, zu behaupten "Wenn es aber gegen Schwarze / Frauen / Homosexuelle gerichtet wäre, dann wäre es rassistisch / sexistisch / homophob!"
Einen Kommentar, den ich bekam: |
isth*, 15.10.2017 |
Wait... WHAT? Also gibt es kein Sexismus gegen Männer... Gut, zu wissen... Also ist es nicht sexistisch, dass ein Mann keine Gefühle zeigen darf, weil das in unserer Gesellschaft als schwach gilt? Also gilt Sexismus nur gegen über den Frauen? Ist das dann nicht diskriminierend gegenüber den Männer? Dass es für sie keinen Ausdruck gibt, wenn sie mal wieder in eine Schublade gesteckt werden, oder ihnen etwas verboten wird? Gut zu wissen. Echt... hoch interessant... |
Meine Antwort: Du hast den Begriff falsch verstanden. Wenn du einem Mann verbietest, Gefühle zu zeigen, ist das zu 100% sexistisch, aber nicht gegenüber Männern, sondern gegenüber Frauen, denn, wenn er das nicht darf, ist weil er herabgestuft wird, nämlich auf der Stufe der Frauen, weil Gefühle zeigen den Frauen zugeordnet wird. Damit sagst du: Eine Frau zu sein ist peinlich. Das ist sexistisch. |