Ich habe die fünf Twilight-Filme gesehen, weil sie mir jemand empfohlen hat und ich mir dachte, ich schaue sie mir einfach mal an und versuche zu verstehen, warum sich so viele darüber lustig machen.
Ich wusste nur zwei Dinge über den Film:
Achso, mir fällt ein, ich hatte eine sehr kurze Kritik von einer katholischen Zeitschrift gelesen, die das Gegenteil meinte, nämlich, dass der Film gut für besonders Mädchen sei - weil er ihnen beibringen würde, dass sie keine Angst vor dem "anderen" Geschlecht haben sollen.
Ich habe also, wie gesagt, die Filme gesehen und spätestens nach den ersten 30 Minuten des ersten Filmes habe ich gemerkt, dass dieser Film übelst klischeehaft (z.B. dass die neue Schülerin sich natürlich neben DEM Jungen sitzen muss), unlogisch (z.B. Edward ist 108 Jahre alt und geht immer noch zur Schule) und frauenfeindlich (ja, in diesem Text wird es jetzt gehen).
Ich finde dieser Film so problematisch, dass ich angefangen habe, während dem Schauen eine Liste zu machen, aber da es beinahe in jeder Szene etwas gibt (vorallem im ersten Film), fange ich einfach an, ohne die kleinen Details zu beachten.
Bella ist ein banales Mädchen, die zwar schön ist, aber kein Talent oder sonst was hat.
Edward ist jedoch besonders schön (oder soll es sein), seine Leidenschaft ist usik und er ist ein Vampir (hat aber keine Spitzzähne), was bedeutet, dass er "Superkräfte" hat, wie beispielsweise körperliche Stärke, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Gedankenlesen, etc.
Der Tritagonist ist Jacob. Seine Leidenschaft ist Mechanik und er hat auch "Superkräfte", da er ein Werwolf ist, wie körperliche Stärke, Geschicklichkeit, er ist sehr heiß von der Körpertemperatur her, während Edward sehr kalt ist und er kann sich eben in einem Wolf metamorphosieren.
Twilight ist wie Aschenputtel. Ein junges Mädchen, die es trotz ihrer Lebenslage schafft, dass sich ein "besonderer Mann" in sie verliebt. Es reicht nur, dass das Aussehen passt.
Obwohl sie, wie gesagt, selbst nichts besonderes ist, schafft sie es, dass vier männliche Personen ihr offenbaren, dass sie sich in sie verliebt haben, zwei davon sind "besonders", also ein Vampir und einen Werwolf, plus den Jungen, der sie, ohne dass sie es will, auf die Wange küsst.
Bevor Bella Edward begegnen, scheint ihr Leben sehr langweilig zu sein, was besonders dann gezeigt wird, wenn Edward sie huckepack nimmt und mit ihr in den Bäumen klettert.
Der Mann versucht die Frau zu beeindrucken, um ihr Herz zu gewinnen.
Edward zeigt auch mehrmals sein Reichtum (oder das Reichtum seiner Familie), während Bella eher arm ist und ihm nichts zeigt. Es ist zwar nicht die Basis der Beziehung, aber Bella zeigt oft, wie sehr sie von diesem Reichtum beeindruckt ist.
Aschenputtel-Geschichten sagen, dass die einzige Möglichkeit, den sozialen Status einer Frau zu steigen, sie aus einer schwierigen Situation herauskommen zu lassen oder dass sie etwas Gutes in ihrem Leben sehen kann, ist eine Beziehung mit einem Mann einzugehen.
Diese Geschichen ermutigen die Frauen nicht, sich selbst zu reichen oder ihr eigenes Glück zu schmieden, da ihr Glück darin besteht, einen Prinzen zu finden.
Ich kann ehrlich gesagt nicht achvollziehen, dass Bella die Protagonistin sein soll, denn sie macht einfach gar nichts. Sie ist keine Heldin, sie ist PASSIV. Sie wird die vier ersten Filme lang ständig von Männern gerettet, vorallem von Edward, aber auch von Jacob, Sam und Carlisle.
In Twilight ist auch sehr stark die Denkweise vertretten, dass der Mann die Frau beschützen soll, da Edward ständig meint, es sei seine Pflicht.
Die Frau existiert nur, um ihren Mann zu befriedigen, damit sie im Gegenzug von ihm beschützt wird.
Man findet diese Beschützer/Beschütze-Beziehung auch in Bella und Jacob wieder und dann am Ende sehr stark mit Jacob und Renesmée (Jacob hat sich in ein neugeborenes Baby verliebt ??? HÄ?).
Ja, wie kann man ohne einem riesigen Wolf überleben, wenn man ein so schwaches und zerbrechliches Wesen ist?
Suzanne Collins hat es geschafft, Rue (in The Hunger Games) trotz ihres Alters und Geschlechts nicht schwach und zerbrechlich wirken zu lassen. Rue war schlau und geschickt genug, um das Blutbad zu überleben. Suzanne Collins zeigt mehrmals: Intelligenz und Geschicklichkeit sind auch Stärken.
Rue hat von niemanden erwartet, dass sie beschützt wird, auch nicht von Tresh, der männlich, eins der ältesten und der körperlich stärkste Tribut war, der aus ihrem Distrikt kam und der es schrecklich fand, als er erfuhr, dass sie getötet wurden (sterben musste sie ja, da die Geschichte sonst nicht weitergehen würde).
Bella ist weder intelligent, noch geschickt (sie fällt mehrmals hin und sagt auch von sich selbst, dass sie tollpatschig ist).
Twilight verbreitet ganz klar die Idee, dass eine Frau per Definition schwach ist und es absolut notwendig ist, dass eine männliche Person sie beschützt, obwohl statistisch gesehen Männer öfter in der Öffentlichkeit angegriffen werden und die Mehrheit der Frauen, die sexuelle / körperliche Gewalt erfahren, Opfer eines Mannes waren, den sie kannten (in 50% ALLER Fälle ist es der eigene Partner). Also... sollte sie eher Angst vor Edward haben (auch wenn die fremden Männer an dem einen Abend sie tatsächlich belästigt haben), er sagt auch selbst, dass er ein Monster ist, aber Bella nur so, "ich will so sein wie du!".
Twilight propagiert Vergewaltigungsmythen. Am meisten der, dass eine Vergewaltigung nur passiert, wenn man nachts draußen läuft und plötzlich fremde Männer kommen, etc. aber niemals vom Freund, Mann oder andere nahe Personen wie Eltern oder Kollegen, denn es gibt allerernstes drei Mal die Situation, dass nachts einer Frau was passiert, als gäbe es keine anderen Möglichkeiten!
Zuerst wird Bella zweimal (einmal im ersten Film und einmal im zweiten) nachts von fremden Männern belästigt (beide Male hört es auf, weil Edward da ist), dann gibt es auch das eine Mal, wo Rosalie erzählt, wie sie vergewaltigt und blutend liegengelassen wurde.
Als Bella zum Vampir wird, also im letzten Film, wird sie endlich stark und selbst Edward gibt zu, dass er sie unterstützt hat. Jedoch bleibt diese Stärke nicht für immer, da sie diese hat, weil sie eine "Neugeborene" ist.
Die überlegt/unterlegt-Beziehung wird auch symbolisiert, wenn sie im Wald läuft, als sie ihre Superkräfte entdeckt: Sie überholt Edward, aber er überholt sie dann doch wieder, als sei es inakzepabel, dass eine Frau schneller laufen kann als ihr Mann.
Bella braucht einen Mentor, der ihr erklärt, wie sie jetzt als Vampir leben soll und er ist selbstverständlich ein Mann, denn Frauen können ja nichts erklären (außer, was eine Frisur angeht).
Wieso ist es nicht Alice, die ihr alles erklärt? Mit ihr hatte sie doch mehr zu tun als mit Emmett.
Es sind wirklich IMMER Männer, die Bella "fressen" wollen:
Im zweiten und dritten Film ist der Antagonist weiblich, aber Victoria will Bella nicht töten, um sie zu fressen, sondern sie will sich nur rächen.
Der Instinkt "fressen" zu müssen und die Schwierigkeit, sich selbstzubeherrschen scheint in Twilight ein Problem männlicher Personen zu sein. Es gibt zwar Momente, wo weibliche Vampire auch Schwierigkeiten haben, z.B. Alice als Bellas Arm blutet, aber es ist gar nichts mit beispielsweise Jasper und andere männliche Charaktere zu vergleichen und kommt deutlich seltener vor.
Bella selbst, als sie eine "Neugeborene" wird und sich theoretisch am schlechtesten selbstbeherrschen sollte, ist völlig in der Lage sich vor Menschen zu kontrollieren und mit ihnen zu reden.
Twilight scheint die Idee zu propagieren, dass der Mann von Natur aus gewalttätig sei und von Natur aus Schwierigkeiten damit hat, sich zu kontrollieren. Diese Idee ist schädlich, abgesehen davon, dass es nicht angenehm ist, wenn man gesagt bekommt, dass man von seinen Trieben kontrolliert wird, obwohl das nur ein Vorurteil ist, ist das viel, viel, viel Schlimmere dabei, dass damit Gewalt gegen Frauen rechtfertigt wird.
"Er ist ein Mann, es ist nicht seine Schuld, wenn er Schwierigkeiten damit hat, sich zu kontrollieren".
Diese Ideologie wird auch häufig angewendet, um Vergewaltigungen rechtzufertigen (es war nicht seine Schuld, er konnte sich nicht kontrollieren) und führt zu Victim Blaming (sie hat ihn erregt, es ist also ihre Schule, wenn ihr etwas passiert ist).
Bella entschuldigt sich sogar wirklich für das, was ihr passiert ist.
Sie ist nicht die einzige Frau, die sich dafür entschuldigt, dass ein Mann gewalttätig ihr gegenüber war. Es gibt auch Emily (die sich wie die Mutter des Wolfrudels verhält - normal, als Frau ist die Mütterlichkeit ihr Schicksal).
Emilys Gesicht wurde von ihrem Mann entstellt als er sich in einem Wolf verwandelt hat, weil er wütend war. Die Tatsache, dass sie mit einem Mann lebt, der jederzeit das gleiche wiederholen könnte und der sie beinahe umgebracht hat, scheint Emily nicht zu stören.
Liebe entschuldigt alles, auch die schlimmste Gewalt.
Er hat ihr Gesicht entstellt, aber es ist ja nicht schlimm, da sie verliebt sind und es ist nun mal ein Risiko, das man als Frau auf sich nimmt, wenn man einen Mann liebt.
Es ist das gleiche als Edward Bella beim Geschlechtsverkehr verletzt. Er meint, dass er es bereut, aber Bella antwortet "ich nicht" darauf, sie sagt, es ist nicht schlimm und will sogar noch mehr.
Bella wird [mindestens] zweimal zwangsgeküsst.
Irgendwie wird dieser Moment damit rechtfertigt, dass er sie liebt, denn schließlich hasst sie ihn deswegen nicht.
Es gibt noch eine andere Situation, die mich übelst geschockt hat:
Als Bella ins Krankenhaus muss, erfährt sie von ihrer Mutter, dass ihr und all den anderen Außenstehenden erklärt wurde, sie sei die Treppe heruntergefallen.
O
M
G
...
Sie haben doch nicht nicht ernsthaft DIE typische "häusliche Gewalt"-Ausrede verwendet? ...
(By the way gab es auch mehrmals typisch Vergewaltigerssprüche von Edward, aber daran ist man dank englischen Songs gewöhnt...)
Edward scheint Bella komplett kontrollieren zu wollen, was damit rechtfertigt wird, dass sie sich oft in Gefahr befindet.
Ich fand Edward schon direkt ganz am Anfang mega respektlos und dominant gegenüber Bella, weil er sie mehrmals unterbricht, er wiederholt das, was sie bereits gesagt hat, er hört ihr nicht zu, es ist ihm wichtiger, dass sie ihre Fragen beantwortet als er ihre, er gibt ihr Befehle, wird brutal (schlägt mit der Faust gegen die Bustür), wenn sie etwas macht, was ihm nicht gefällt, er beschimpft sie, weil sie ausrutscht (ok, da hat er eingesehen, dass er brutal war) und wer solche Sätze ausspricht, wie "sie werden dir eh nicht glauben, wenn du ihnen erzählst, dass ich das gemacht habe", ich glaube, der kann es nie wieder gut machen.
Später in der Geschichte kommt noch mehr dazu: Er liest die Gedanken der Menschen, die sie umgeben (ihre kann sie nicht lesen, bestimmt, weil sie strohdumm ist), er kommt ungefragt in ihr Zimmer, während sie schläft (Bella weiß nicht mal was davon) (Jacob wenigstens), er zwingt sie zum Bal zu gehen, allgemein trifft er alle Entscheidungen für sie, etc.
UND ES IST BELLA EGAL. Sie sagt NICHTS dagegen und sie macht AL-LES, was er ihr sagt.
Lange habe ich mich gefragt: Wie kann man sie so jemanden lieben? bis es aufgeklärt wurde: Edwards gesicht und Stimme sollen dafür "gemacht" worden sein, Bella anzuziehen.
Bellas Liebe ist also das Ergebnis von Manipulation. Sicher, dass dieses Buch / Film in die Kategorie "Romantik" gehört? Selbst wenn er nicht da ist, gibt er ihr Befehle!
Im dritten Film manipuliert er sie mehrmals und verbietet ihr ihre Freunde, die Werwölfe, zu sehen. Er macht deswegen sogar ihr Auto kaputt. Aber richtig wütend gegen ihn scheint sie nicht zu sein.
Im vierten Film will er, dass sie abtreibt, ohne mit ihr darüber zu reden (er bitte Jacob darum, ihr zu erklären, was er entschieden hat). UNd selbst im letzten Film, wo Bella eigentlich nicht mehr ständig in Gefahr ist, gibt er ihr immer noch Befehle.
Die Beziehung zwischen Bella und Jacob basiert auf die gleichen Prinzipien, wie die zwischen Bella und Edward: Er versucht, sie zu bewundern, er beschützt sie und gibt ihr ständig Befehle (was damit rechtfertigt wird, dass er sie beschützen will).
Der Unterschied ist, dass sie ihm besser Nein sagen kann, weil seine Entscheidung dazu führen würden, dass sie nicht mehr mit Edward sein kann.
Ich hatte das Gefühl, dass Jacob der einzige ist, der merkt, dass Edward Bella schlecht behandelt, aber er selbst behandelt sie schlecht.
Der Film zeigt nicht nur, dass Frauen nicht in der Lage sind, sich zu wehren, sondern auch, dass sie nicht in der Lage sind, alleine Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen.
Die Entscheidungen, die Bella trifft, ohne Edward zu fragen, betreffen ihr Kind. Mutterinstinkt!
Lustig, dass eine Frau sich nicht um sich selbst sorgen kann, aber um ein Kind schon.
Das gefährlichste ist, dass die Gewalt, die Edward Bella antut, als ein Liebesbeweis dargestellt wird.
Die Familie Cullen wird als ein gerechtes System dargstellt, das für das Glück aller Mitglieder sorgen soll. Dieses System ist patriarchalisch. Der Familienoberhaupt ist Carlisle Cullen und macht alle Entscheidungen, die die Familie betreffen. Er hat die Familie gegründet, indem er entweder Menschen in VAmpire verwandelt oder Vampire adoptiert hat.
Ich habe mir das Buch im Internet angeschaut und Passagen gelesen (weil wenn ein Film eigentlich ein Buch ist, möchte ich immer lesen, wie es eigentlich geschrieben wurde).
Es scheint ein rechtschreibfehlerfreie Wattpad-Buch zu sein.
Zu viele Dialoge, nicht viele Adjektive, sehr kurze Sätze. Abgesehen davon, dass die Geschichte voller Klischees ist (die ich nicht genannt habe, da ich mich auf den sexistischen Aspekt konzentriere).
Darin scheint Bellas und Jacob erster Kuss noch schlimmer zu sein oder, das wollte ich gerade sagen, Carlisle entscheidet für sein Kinder, mit wem sie zusammen sein sollen. Seine Kinder gehorchen ihm immer und die Mutter sagt nie was dagegen. Carlisle ist auch der einzige, der einen Beruf hat: Arzt, also ein autoritärer Beruf.
Seltsam, dass Wesen, die außer Norm sind, versuchen, sich der Norm anzupassen.
Die "Kinder" sind über 100 Jahre alt, brauchen sie wirklich einen Vater, der alles für sie entscheidet?
Dass Individuen, dessen Spezie geheim bleiben soll (übrigens hä? Edward und Bella bekommen ein Kind? Wieso kann man dann nicht mit Affen Kinder haben?) einen Klan oder eine Familie bilden wollen, ist an sich nicht schädlich, aber wieso wolle sie hierarchische, genauer gesagt patriarchalische Werte behalten?
Auffallend ist, dass Bella ihre eigene Familie verlässt, als sie Edward heiratet - sie wollte nicht heiraten, da sie erst 18 ist und ihre eigenen Eltern geschieden sind, aber Edward hat sich durchgesetzt - und wechselt zu Edwards Familie, wie man es früher getan hat oder heute immer noch in anderen Ländern tut.
Übrigens wollte sie einen Doppelnamen, Edward aber nicht und... er hat sich auch hier durchgesetzt.
Um mit Edward zu sein, ist Bella bereit ihre alte Familie im Glauben zu lassen, sie sei tot, obwohl der Vater schon gezeigt hat, wie er reagiert, wenn sie drei Tage verschwindet.
Der Film scheint zeigen zu wollen, dass das patriarchalische System das einzig gültige ist, da das andere im ersten Film präsente System, wo alle Mitglieder gleich sind (Laurent, Victoria, James) und wo es keinen Chef gibt, das gegnerische Team ist.
Hierarchie = die Netten
Alle sind gleich = die Bösen
Es wird leicht anders, als "Freunde" im letzten Film kommen, aber sie sind eigentlich alle eine Familie, als ob die Familie die einzige Möglichkeit wäre, damit Menschen zusammenhalten.
Was das System der Volturi angeht: Es ist eine absolute Monarchie, wo die Höchsten männlich sind:
Angeblich soll das System der Quileute der sozialen Struktur eines Wolfrudels gleichen. Der Chef ist das Alphamännchen, er muss der Sohn oder Enkel eines früheren Chefs sein.
Das allerlustigste ist... dass eine Wolfmeute doch eigentlich von einem Wolfpaar geführt wird.
Irgendwie gibt es im Rudel auch nur eine Frau, Leah und noch Emily, die zuhause bleibt, weil sie keine Wölfin ist.
Hier werden die Strukturen der Wölfen verändert, um eine Hierarchie bei den Menschen zu rechtfertigen (die phallokratisch ist).
Alle Charaktere entsprechen einem sexistischen Klischee:
Der Film zeigt die Liebe so, wie sie dem Ideal entspricht.
Bellas und Edwards Liebe (genau so wie die aller Vampire) ist unendlich, da sie nicht sterben können.
Für Edward gibt es sowas wie Scheidungen gar nicht.
Der Film perpetuiert somit den Mythen der "großen Liebe", der für mich nun mal völliger Quatsch ist.
Das ist auch bei den Wölfen so: Bei ihnen gibt es die "Prägung": Ein Werwolf und eine weibliche Person verbinden sich für immer.
Die "große Liebe" ist immer monogam und heterosexuell. Es werden verschiedene Beziehungen gezeigt (Vampire, Werwölfe, Menschen und zwischen den Spezien), aber wirklich alle sind heterosexuell.
Keins der Paare ist eifersüchtig mit der Monotonie... und das obwohl die Vampire unsterblich sind.
Es gibt zwar ein Liebesdreieck, das diese Vorstellung der großen monogamen, heterosexuellen Liebe zerstören könnte, da Bella sich zwischen Jacob und Edward befindet. Aber ihre Liebe zu Jacob ist nie groß genug, um ihre Beziehung mit Edward zu bedrohen. Edward ist nicht mal eifersüchtig, wenn die beiden sich küssen.
Als Jacob von Renesmée "geprägt" wird, ist dann alles wieder, wie es sein sollte: Eine neue heterosexuelle Beziehung löst das Liebesdreieck ab.
Der Prinz verliebt sich für die Ewigkeit in die Prinzessein nur indem er sie sieht. Weil sie schön ist.
Bella und Edward lieben sich beide, wie schon erwähnt, auch nicht für ihr Charakter, sondern für ihr Aussegen.
Bella liebt Jacob auch für sein Aussehen, obwohl er kein Vampir ist.
Bella und Edward können nicht getrennt leben. Als sie es sind, werden beide schlimm depressiv. Als Edward denkt, dass Bella tot ist, weil sie versucht hat, Suizid zu begegen, will er selbst nicht umbringen.
Also Edward Bella verlässt, ist das einzige, was ihr helfen kann, eine andere heterosexuelle Beziehung, die genau das gleiche Modell verfolgt (aber wie gesagt fragt Jacob wenigstens, ob er durch das Fenster darf).
Auch wenn Jacob und Bella offiziell nur Freunde sind, weiß man, was eigentlich ist, was auch im dritten Film bestätigt wird.
Genau so meinen Rosalie und Jasper mehrmals, dass sie verloren waren und sie nur eine Beziehung retten konnte.
Ja, ein Beziehungspartner oder eine Beziehungpartnerin kann helfen, aber es git auch die Familie oder die Freunde...
Wieso sind in Twilight einfach alle gleich?
Für mich ist der vierte Film am schädlichsten. Schaut euch zuerst dieses Video an, um den Rest zu verstehen (es gibt deutsche Untertitel):
Bella wird schwanger, was für sie sehr traumatisierend ist: Sie ist übelst dünn, wird gezwungen, menschliches Blut zu trinken, und sie stirbt beinahe bei der Schwangerschaft (aber Edward hat sie ja gerettet).
Bellas Schwangerschaft ist irgendwie paradox, denn obwohl es eine Art von Schwangerschaft ist (also eine menschliche Frau, die ein nicht-menschliches Wesen im Bauch hat), die sonst immer, oder zumindest meistens, als ungewollt dargstellt wird und sie voraussichtlich sterben wird, WILL BElla das Wesen zur Welt bringen. Dafür hat sie auch keinen richtigen Grund. Sie kämpft dafür, denn die meisten wollen, dass sie abtreibt (eigentlich wirklich alle außer Rosalie, die ja selbst Mutter werden wollte, aber es nie wird).
Es ist das erste Mal, dass Bella sich Edward wirklich widersetzt und damit kommt Edward nicht klar, er macht ihr sogar Vorwürfe, dass sie ihre Entscheidung alleine getroffen hat, obwohl er in der Vergangenheit fast ALLE wichtigen Entscheidungen für sie getroffen hat.
Als Bella meint, dass es ihre Schwangerschaft ist und dass es deswegen ihre Entscheidung ist, klingt es erstmal feministisch, aber nicht, wenn man sich den Kontext anschaut: Der vierte Film wirkt auf mich einfach N U R wie ein Anti-Abtreibungs-Film.
Der Film sagt nicht, dass es die Entscheidung der Frau ist, wie Bella uns das glauben lassen will. Es ist etwas ganz anderes gemeint. Die Tatsache, dass Bella sich dafür entscheidet, ihr Kind zu behalten, obwohl sie in Lebensgfahr ist, unterstützt die Ideologie, dass eine Frau unbedingt ihr Kind behalten soll, egal, was sie Situation und die Konsquenzen sind.
Der Film hat es geschafft, eindeutige "pro life"- Aussagen mtieinzubringen:
Was für ein Monster Bella doch wäre, wenn sie Sekunde daran denken würde, ein BABY nicht haben zu wollen, das sie bereits liebt!
Dann gibt es noch die Tatsache, dass Edward "bis zur Ehe" warten will, aber das ist gar nichts verglichen zu das hier.
Der fünte Film meint, dass Bella für seine Folter "belohnt" wird, sowie dafür, dass sie endlich Mutter geworden ist.
Unglaublich, dass die Bücher von einer Frau geschrieben wurden, die Filme von einer Frau geschrieben wurden und der erste Film (den ich am zweischlimmsten finde) von einer Frau realisiert wurden, sowie dass die meisten Fans Frauen sind. Das erinnert mich an... ihr wisst, welches Buch / welcher Film ich meine.
Textausschnitte mit Jacob:
Wieso heißt das Buch / der Film überhaupt Twilight?
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